Vor der Reise zu seiner Bundestrainer-Premiere nach St. Gallen bittet Hansi Flick noch zum Abschlusstraining in Stuttgart.
Im Gazi-Stadion des Fußball-Oberligisten Stuttgarter Kickers will der 56-Jährige weiter an der offensiven Ausrichtung der Nationalmannschaft für das erste WM-Qualifikationsspiel unter seiner Regie am Donnerstag (20.45 Uhr/RTL) gegen Liechtenstein feilen.
Anschließend werden Flick und Joshua Kimmich um 12.30 Uhr bei der Pressekonferenz über die letzten Vorbereitungen berichten. Dann wird sich der 56-jährige Flick auch zum Fitnesszustand von Torwart Manuel Neuer äußern, der wegen seiner Probleme am rechten Fuß bislang noch kein Teamtraining mit der DFB-Auswahl bestritten hat.
Ob Kapitän Neuer gegen Liechtenstein sein 105. Länderspiel bestreiten wird oder erst für die folgenden Partien am Sonntag gegen Armenien oder am kommenden Mittwoch auf Island zur Verfügung steht, war noch offen. Vertreter wäre entweder Bernd Leno oder Kevin Trapp.
Festgelegt hat sich Flick schon bei der Job-Beschreibung für Kimmich. Nach der viel diskutierten Versetzung des Bayern-Profis auf die rechte Außenbahn bei der Europameisterschaft durch Ex-Bundestrainer Joachim Löw wird der 26-Jährige unter seinem ehemaligen Münchner Club-Coach ab sofort wieder im Mittelfeldzentrum agieren. «Ich sehe ihn als Sechser», sagte Flick.
Streng genommen feiert der 56-Jährige gar nicht sein Debüt als Chef an der Seitenlinie bei einem Länderspiel. Schon einmal stand der neue Bundestrainer in der Verantwortung. Vorgänger Löw war bei der EM 2008 im letzten Gruppenspiel mit Österreichs Trainer Josef Hickersberger verbal aneinandergeraten. Die UEFA sperrte ihn für das folgende Viertelfinale gegen Portugal. Assistent Flick vertrat den rauchend in einer VIP-Loge abgelichteten Löw beim 3:2 in Basel erfolgreich.
Nun geht es zur echten Bundestrainer-Premiere wieder in die Schweiz, da Liechtenstein gegen Deutschland vor rund 5000 Zuschauern nicht im Rheinpark-Stadion von Vaduz, sondern im etwa 50 Kilometer nördlich gelegenen St. Gallen spielt. Dorthin wird der DFB-Tross rund 220 Kilometer mit Bussen aus Stuttgart anreisen. Damit reagiert der Verband auch auf die massive Kritik aus dem Vorjahr. Zum Gastspiel in Basel in der Nations League gegen die Schweiz war das Nationalteam per Charterjet geflogen: Eine Umweltsünde, lautete der Vorwurf.