Borussia Dortmund hat auch ohne Erling Haaland wieder Kontakt zur Tabellenspitze hergestellt, dabei aber lange gezittert.
Mit Hilfe der lautstarke Unterstützung von 41.000 Fans, die aufgrund der neuen Corona-Schutzverordnung im heimischen Stadion wieder zugelassen waren, gelang ein hart erkämpfter 2:1 (1:1)-Erfolg über den FC Augsburg. Wie schon beim 0:1 vor einer Woche in Mönchengladbach bereitete das Fehlen des norwegischen Torjägers jedoch erneut Probleme. Doch dank der Treffer von Raphaël Guerreiro (10./Foulelfmeter) und Julian Brandt (51.) kletterte der BVB zumindest kurzfristig auf Rang zwei.
Dagegen verpassten die Augsburger trotz des zwischenzeitlichen Ausgleichs durch Andi Zeqiri (35.) und einer passablen Vorstellung eine mögliche Überraschung.
Trotz der erst wenige Tage zuvor in Kraft getretenen neuen Corona-Schutzverordnung war es der Borussia gelungen, noch zusätzliche 16.000 Karte abzusetzen. Der höhere Geräuschpegel im größten Bundesliga-Stadion schien die Borussia, bei der Marius Wolf überraschend für Haaland in der Startelf stand, zunächst zu inspirieren. Bereits nach zehn Minuten gelang die Führung – allerdings mit Hilfe eines Elfmeterpfiffes. Nach einem Foul von Jeffrey Gouweleeuw an BVB-Neuzugang Donyell Malen verwandelte Guerreiro den fälligen Strafstoß sicher.
Mehr Sicherheit gab dieser frühe Treffer dem BVB jedoch nicht. Die Vorteile beim Ballbesitz brachten zu wenig ein. Nur selten geriet die robuste Defensive der Augsburger in Verlegenheit.
Das ermutigte die Gäste zu einer forscheren Gangart. Nach einem Fehler im Aufbauspiel der Borussia schalteten sie blitzschnell um und trafen aus dem Nichts zum 1:1. Den sehenswerten Fernschuss von Arne Meier aus 25 Meter an das Lattenkreuz nutzte Zeqiri aus kurzer Distanz zum Ausgleich. Augsburg gelang damit in jedem der vergangenen 16 Bundesliga-Spiele gegen Dortmund ein Tor.
Das 1:1 zeigte beim BVB sichtbar Wirkung. In den restlichen Minuten bis zur Pause wirkte das Dortmunder Spiel noch zerfahrener. Aus dem Spiel heraus gab es in der gesamten ersten Hälfte bei eigenem Ballbesitz von 72 Prozent keine klare Torchance.
Augsburg fand dagegen immer besser in die Partie und schien der Führung nun näher als der Favorit. So vergab Carlos Gruezo drei Minuten nach Wiederanpfiff die Chance zum 2:1 für sein Team. Stattdessen nutzte der BVB seine Konterstärke: Nach Zuspiel von Kapitän Marco Reus traf Brandt mit einem platzierten Flachschuss von der Strafraumgrenze zur neuerlichen Führung der Dortmunder. Nur sechs Minuten später schien gar die Vorentscheidung nahe, als Reus aus fünf Metern die Latte traf.
Doch so blieb es für den BVB eine Zitterpartie – auch weil der eingewechselte Thorgan Hazard (66.) bei einem Pfostenschuss und Reus (70.) weitere klare Torchancen leichtfertig vergaben. In der hektischen Schlussphase brachten die Dortmunder das insgesamt verdiente 2:1 jedoch über die Zeit.