Mit dem vierten Sieg in Serie hat sich der VfL Wolfsburg als Europa-League-Kandidat in die lange Winter- und WM-Pause verabschiedet.
Die Mannschaft von Trainer Nico Kovac landete in einer zerfahrenen Partie der Fußball-Bundesliga ein glückliches 2:1 (1:1) bei der TSG 1899 Hoffenheim. Vor nur 18.014 Zuschauern im Stadion von Sinsheim brachte Christoph Baumgarter (42. Minute) die Hausherren in Führung. Ein Eigentor von Ozan Kabak (45. +5) sowie ein Treffer von Ridle Baku (56.) stürzten die Kraichgauer noch tiefer in die Krise.
Die nun seit neun Pflichtspielen unbesiegten Wolfsburger distanzierten mit diesem Erfolg Hoffenheim in der Tabelle auf fünf Punkte. Unter Chefcoach André Breitenreiter gelang der erneut enttäuschenden TSG in den vergangenen neun Partien nur ein Sieg bei Schlusslicht Schalke 04. Zudem war es das fünfte Heimspie nacheinander ohne einen Dreier.
Beim VfL bemühte sich Kapitän Maximilian Arnold, das Spiel seines Teams zu dirigieren – brachte aber wie seine Mitspieler lange keine Linie rein. Der 28-Jährige hatte vor seiner 300. Partie im Oberhaus frustriert auf seine Nicht-Nominierung für den WM-Kader von Hansi Flick reagiert. «Ich bin sehr, sehr enttäuscht. Ich habe am Donnerstag eine Zeit gebraucht, die Entscheidung zu verarbeiten», sagte Arnold in einem Interview auf der Vereinshomepage. «Von meiner Leistung her kann ich mir nichts vorwerfen.»
Während die Wolfsburger auf ihren einstigen WM-Kandidaten Lukas Nmecha (Knieverletzung) verzichten mussten, lief Hoffenheims Rekord-Torjäger Andrej Kramaric diesmal von Anfang an auf, blieb aber wirkungslos. Der Kroate, in den vergangenen Wochen öfter angeschlagen, ist nach derzeitigem Stand der einzige Katar-Kicker der TSG.
Nach nur gut zehn Minuten musste bei den Wolfsburgern Angreifer Omar Marmoush angeschlagen vom Platz. Die Hoffenheimer entwickelten zunächst mehr Druck: Baumgartner per Kopf, Angelo Stiller mit einem 20-Meter-Schuss und Georginio Rutter ebenfalls per Kopf forderten den Ex-Hoffenheimer Koen Casteels im VfL-Tor mächtig. .
Beide Teams leisteten sich immer wieder unnötige Ballverluste. Erstmals richtig gefährlich für TSG-Keeper Oliver Baumann wurde es nach 39 Minuten, als Nmecha aus vielversprechender Position den Ball nicht richtig traf. Machtlos war kurz danach Casteels beim Kopfballtreffer von Baumgartner zum 1:0 nach einer kurzen Ecke.
Der Hallo-Wach-Effekt trat bei den Wolfsburgern fast unmittelbar ein: Arnold flankte, Sebastian Bornauw köpfte aus zehn Metern, Baumann wehrte nach vorne ab und Kabak drückt den Abpraller ins eigene Netz. Der Treffer hielt auch dem Videobeweis stand.
Wesentlich munterer, aber auch nicht hochklassig präsentierten sich die beiden Kontrahenten nach der Pause. Baku düpierte die TSG-Abwehr, sein Kullerschuss reichte zum Führungstreffer für die Niedersachsen. Die anrennenden TSG-Profis haderten noch mit dem Schiedsrichtergespann um Daniel Schlager und den Videoassistenten, da ein Einsteigen von Paulo Otavio gegen Georginio Rutter in der 71. Minute nicht geahndet oder wenigstens überprüft wurde.