Der VfL Wolfsburg hat dank eines bemerkenswerten Comebacks die erste Pleite unter dem neuen Trainer Florian Kohfeldt verhindert.
Der Champions-League-Teilnehmer kam in der Fußball-Bundesliga trotz eines 0:2-Rückstandes noch zu 2:2 (0:1) bei Arminia Bielefeld und blieb damit auch im vierten Pflichtspiel unter Kohfeldt ungeschlagen. Nach einer schlechten ersten Hälfte und einem Fehlstart nach dem Wechsel lag der VfL durch die Gegentreffer von Masaya Okugawa (11. Minute) und Fabian Klos (54.) per Foulelfmeter scheinbar entscheidend zurück. Doch die Torjäger Wout Weghorst (62.) und Lukas Nmecha (63.) retteten innerhalb von einer Minute den Nachmittag für Wolfsburg, das die ersten drei Pflichtspiele unter Kohfeldt gewonnen hatte.
Wolfsburg bleibt mit 20 Punkten Schlagdistanz zu den Champions-League-Plätze und kann mit einem guten Gefühl zum Gruppenspiel am Dienstag beim FC Sevilla fahren. Am Samstag steht dann das Spiel gegen Borussia Dortmund an. Für Bielefeld war es nach dem ersten Saisonsieg in Stuttgart vor der Länderspielpause ein kleiner Dämpfer. Aber angesichts der Leistung kann auch das Team von Trainer Frank Kramer mit einem guten Gefühl zum Topspiel nach München fahren.
Beide Trainer mussten ihre Startformationen auf jeweils einer Position verändern. Während Arminia-Coach Kramer Alessandro Schöpf für den erkrankten Florian Krüger in Mittelfeld brachte, ersetzte Kohfeldt in der Dreier-Abwehrkette den angeschlagenen Joshua Guilavogui durch Kevin Mbabu.
Vor 19 801 Zuschauern auf der Alm setzten die Gäste den ersten Akzent, als Nationalspieler Lukas Nmecha nur durch ein Foul von Amos Pieper gebremst werden konnte (2.). Nmecha wäre in aussichtsreiche Position gekommen, Schiedsrichter Martin Petersen (Stuttgart) zeigte Pieper Gelb.
Danach übernahm Bielefeld das Kommando und brachte Wolfsburg früh in Verlegenheit. Kevin Wimmer, der wegen seiner Gesichtsverletzung mit einer Maske spielte, hob nach einem Solo den Ball in den Strafraum auf Okugawa, der den Ball herrlich volley in die lange Ecke zur Führung einschoss. Von dem Schock erholten sich die Wolfsburger lange nicht, wenig später hätte Schöpf auf 2:0 erhöhen können, verfehlte nach einer Vorlage von Klos aber das Tor (17.). Beide Trainer mussten wegen Blessuren früh wechseln: Bei Bielefeld ging es für Wimmer ebenso wenig weiter wie beim VfL für Paulo Ottavio. Es kamen Edmilson beziehungsweise Jerome Roussillion ins Spiel.
Kohlfeldt brachte zu Beginn des zweiten Durchgangs Maximilian Philipp für Renato Steffen. Die Körpersprache bei den Gästen war sofort anders. Lukas Nmecha hatte dann auch eine große Möglichkeit zum Ausgleich. Sein Schuss verfehlte aber das Ziel (48.). Die Ernüchterung folgte auf dem Fuße. Nach einem Foul im Strafraum von Mbabu an Schöpf zeigte Schiedsrichter Petersen auf den Punkt. Torjäger Klos verwandelte sicher.
Erst dann reagierten die Niedersachsen. Der für Mbabu eingewechselte Dodi Lukebakio setzte sich auf der rechten Seite durch und spielte auf den langen Pfosten, wo Weghorst nur einzuschieben brauchte. Sekunden nach dem Wiederanpfiff bereitete der Torjäger für Nmecha vor, der mit einem Schuss in den Winkel erfolgreich war. Zum Retter der Arminia avancierte dann Torwart Stefan Ortega mit Paraden gegen Maximilian Arnold und Sebastiaan Bornauw.