Die ausgebaute Tabellenführung im Spitzenspiel gegen den FC Bayern München war für die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg am Sonntag nicht der einzige Grund zur Freude. Auch bei der Verkündung der Zuschauerzahl schallte tosender Beifall durch die Volkswagen-Arena.
Mit 21.287 Zuschauern in der anlässlich des Top-Duells genutzten Volkswagen-Arena verpassten die Niedersächsinnen am Sonntag zwar knapp den Rekord in der Frauen-Bundesliga. Aber zumindest für den VfL, der die Partie mit 2:1 (1:0) gewann, war die Besucherzahl in der Liga ein Vereinsrekord.
«Macht Spaß und man hat Gänsehautmomente»
«Das war eine richtig runde Sache für den Frauenfußball. Ich hoffe, dass dieses Spiel zukünftig noch mehr Leute in die Stadien lockt», sagte VfL-Trainer Tommy Stroot. Abwehrspielerin Kathrin Hendrich sprach angesichts der Kulisse vom «Pünktchen auf dem i»: «Wir haben noch mit den Fans gefeiert, es macht mega viel Spaß und man hat einige Gänsehautmomente», fügte die Innenverteidigerin hinzu. Der Liga-Bestwert von 23 200 Besuchern war zu Beginn der Saison bei der Partie Eintracht Frankfurt gegen Bayern aufgestellt worden.
Wolfsburg baute seinen Vorsprung an der Tabellenspitze mit dem fünften Sieg im fünften Saisonspiel auf fünf Zähler aus. In der Schlussphase verpassten die Gäste trotz guter Chancen den Ausgleich. An den von Verteidigerin Hendrich angesprochenen Gänsehautmomenten fehlte es der Partie jedoch teilweise. Generell leisteten sich beide Teams in der Anfangsphase unkonzentrierte Pässe, einige Schüsse verfehlten ihr Ziel deutlich.
Trotz einer Riesenchance von Wolfsburgs Offensivspielerin Alexandra Popp (6. Minute), die frei vor dem Tor den Ball über die Latte schoss, lieferten sich beide Teams ein ausgeglichenes Duell in der Anfangsphase. Ein Kopfballtreffer von Popp (21.) wurde wegen Abseits aberkannt.
«Dann hat Bayern nochmal ein bisschen aufgedreht»
In dem teils zähen Spiel erlöste die Wolfsburgerinnen ein abgefälschter Schuss von Angreiferin Ewa Pajor (41.). Nationalspielerin und Kapitänin Svenja Huth (58.) erzielte in der zweiten Hälfte mit einem sehenswerten Volleyschuss, der vom Pfosten ins Tor abprallte, das 2:0. In der 73. Minute sorgte Klara Bühl für den Anschlusstreffer. Die Münchnerin Jovana Damnjanovic scheiterte in der Schlussphase noch mit einem Kopfball an den Pfosten.
«Wir haben das Gegentor ein bisschen leichtfertig hergegeben. Dann hat Bayern nochmal ein bisschen aufgedreht. Ich glaube, dass wir heute eine sehr gute Energieleistung gezeigt haben», sagte Huth.
Nach dem bitteren 0:6 in der Vorsaison verteidigten die Münchnerinnen leidenschaftlich und ließen nicht viele Chancen der VfL-Offensive zu. Mit einem Sieg wäre der FCB am Tabellenführer aus Wolfsburg vorbeigezogen.