Aus ihrem Frust über diesen Abschluss der Champions-League-Vorrunde machten die Profis von Borussia Dortmund kein Geheimnis.
Im Gefühl der bereits vor einer Woche gesicherten Achtelfinal-Qualifikation ließ es das Team von Trainer Edin Terzic beim 1:1 (1:1) in Kopenhagen gemächlicher angehen. Ohne den komplett geschonten Jude Bellingham mangelte es an Durchschlagskraft und defensiver Stabilität.
«Es war kein gutes Spiel von uns heute. Uns hat extrem die Intensität gefehlt, gegen den Ball, mit dem Ball», kritisierte Mittelfeldspieler Emre Can bei DAZN. «Wir sind rumgejoggt, wir sind rumgegangen, aber wir haben nie die Intensität gehabt. Nationalspieler Nico Schlotterbeck sagte. «Uns hat ein bisschen die Sauberkeit im Passspiel gefehlt heute. Wir hatten viele Ballverluste.»
Führung bringt keine Sicherheit
Vor 31.900 Zuschauern im Parken-Stadion traf Hakon Haraldsson (41.) zum verdienten Remis des Tabellenletzten. Auch die zwischenzeitliche Führung durch Thorgan Hazard (23.) gab dem BVB keine Sicherheit. «Wir waren nicht griffig, nicht aggressiv genug im Pressing», sagte Trainer Edin Terzic.
Der BVB legte überlegen los, war aber immer auch anfällig für Fehler. So benötigte die Mannschaft von Trainer Edin Terzic wie schon zuletzt die Hilfe von Gregor Kobel im Tor. Umso bitterer für die Westfalen, dass der 24-Jährige zur Halbzeit vermutlich angeschlagen ausgewechselt wurde. Zunächst spielte er aber wie gewohnt stark: Kobel parierte einen Kopfball von Roony Bardghji (9.), dann einen Schuss des isländischen Mittelstürmers Haraldsson (12.).
Terzic nutzte die Partie, um einigen seiner viel belasteten Profis eine Pause zu geben. Wie erwartet wurden Bellingham, Brandt, Youssoufa Moukoko und Niklas Süle geschont und saßen zunächst auf der Bank. Dafür rückten Emre Can, Giovanni Reyna, Felix Passlack und Anthony Modeste in die Startformation. Und das zahlte sich zumindest in Person von Passlack schnell aus.
Tor nach erster Chance
Nach seiner Flanke war der neuerdings als Außenverteidiger eingesetzte Hazard zur Stelle und beförderte den Ball ins Tor. Es war die erste richtige Chance des BVB, und eigentlich hätte dieses Tor jetzt Sicherheit geben können. Aber nur eigentlich. Denn anstatt nachlegen zu wollen, fing der BVB wieder an zu wackeln. Einmal konnte Kobel noch gegen Viktor Claesson (29.) retten.
Wenige Minuten später war der Schweizer machtlos. Einen der vielen Ballverluste der Dortmunder beim Spielaufbau nutzte Kopenhagen zu einem Konter, den Haraldsson (41.) mit einem Schuss ins lange Eck gekonnt abschloss. Damit blieb dem dänischen Meister die Schmach erspart, die vierte Mannschaft der Champions-League-Historie nach Deportivo La Coruna (2004/05), Maccabi Haifa (2009/10) und Dinamo Zagreb (2016/17) ohne Vorrundentreffer zu sein.
Kopenhagen dominiert
12:3-Torschüsse zugunsten des Tabellenletzten spiegelten den schwachen Auftritt der Dortmunder in der 1. Halbzeit wider. Auch nach der Pause wurde es nicht viel besser. Donyell Malen (53. Minute) hatte zunächst die Riesenchance auf die Führung, nach Vorarbeit von Karim Adeyemi brachte der Niederländer den Ball aus bester Position aber nicht mal aufs Tor. Anschließend das gewohnt Bild: mal ein schwerer Fehlpass von Nico Schlotterbeck, mal ein Patzer von Emre Can oder anderen – immer wieder wurden die Dänen eingeladen.
Erst mit der Einwechslung von Moukoko und Brandt in der 63. Minute wurde der BVB zumindest offensiv besser. Kaum auf dem Platz traf Angreifer Moukoko mit einem Fernschuss den Pfosten. Brandt kurbelte nun fast jeden Angriff an. Wirklich zwingend wurde der BVB aber nicht mehr. In der 90. Minute vergab Rasmus Falk sogar noch die Riesenchance für Kopenhagen.