Fußball-Bundesligist Werder Bremen hat Mittelfeldspieler Naby Keita bis zum Ende der Saison suspendiert.
«Das Verhalten von Naby ist für uns als Verein nicht zu tolerieren. Mit dieser Aktion hat er sein Team in einer sportlich und personell angespannten Situation im Stich gelassen und sich über die Mannschaft gestellt. Das können wir nicht zulassen», wurde Clemens Fritz, Leiter Profifußball beim SV Werder, in einer Clubmitteilung zitiert.
Keita war am Samstag, nachdem er erfahren hatte, im Bundesligaspiel bei Bayer Leverkusen nicht in der Startelf zu stehen, nicht mit der Mannschaft nach Leverkusen gereist. Stattdessen hatte er sich dazu entschieden, nach Hause zu fahren und dem Spiel fernzubleiben. «Wir benötigen in dieser Phase der Saison den vollen Fokus auf die ausstehenden Spiele und ein Team, das ganz eng zusammensteht. Daher waren unsere Maßnahmen alternativlos», sagte Fritz.
Fritz: Keita «weiß, dass er Riesenfehler gemacht hat»
Der Nationalspieler von Guinea, der noch bis zum 30. Juni 2026 bei Werder unter Vertrag steht, darf fortan weder mit der Mannschaft trainieren noch sich in der Kabine der Profis aufhalten. Dazu erhält der 29-Jährige eine nach Clubangaben «erhebliche» Geldstrafe. Laut Medienberichten muss Keita rund 100.000 Euro zahlen.
«Wir haben umfangreiche Gespräche mit Naby und seinen Beratern geführt und haben uns auch die nötige Zeit dafür genommen. Er war einsichtig und weiß, dass er da einen Riesenfehler gemacht hat», sagte Fritz dem Multimedia-Portal «Deichstube».
Keita war zur aktuellen Saison vom FC Liverpool zu Werder gewechselt und galt als großer Hoffnungsträger für das Team von Trainer Ole Werner. Auch aufgrund von Verletzungen kam er jedoch bislang nur auf fünf Bundesligaeinsätze.
Auch sofortige Vertragsauflösung war im Gespräch
Nach dem Eklat von Leverkusen war auch eine sofortige Vertragsauflösung im Gespräch. Darauf konnte sich beide Seiten in der Kürze der Zeit aber nicht einigen. Die Gespräche sollen aber fortgesetzt werden. «Was nach der Saison passiert, werden wir sehen. Unser voller Fokus muss jetzt den letzten Spielen gelten. Deswegen ist dieses Thema für uns nun abgehakt», sagte Fritz. Werder hat nach sieben Spielen ohne Sieg nur noch fünf Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.
In den sozialen Medien wurde Keita wegen seines Verhaltens zum Teil übel beschimpft und rassistisch beleidigt. Der Club verurteilte das am Dienstagabend in einer Stellungnahme. «Wir verurteilen die rassistischen Kommentare in den sozialen Medien gegen Naby Keita aufs Schärfste. Menschenverachtende Äußerungen sind nicht mit den Werten des SV Werder vereinbar. Wer solche Kommentare schreibt, kann kein Fan unseres Vereins sein. Klare Kante gegen Rassismus!»