Natürlich werden sich am Sonntag (16.00 Uhr/ARD und MagentaTV) viele Augen auf Lionel Messi und Kylian Mbappé richten. Doch das WM-Finale zwischen Argentinien und Frankreich ist auch mit deutschem Blick interessant. Auf beiden Seiten stehen Profis der Fußball-Bundesliga im Kader. Und solche, die sich auch wegen des Einflusses eines deutschen Trainers derzeit in Topform befinden. Die Deutsche Presse-Agentur gibt einen Überblick.
Frankreich
Dayot Upamecano (FC Bayern München): Der Verteidiger ist bislang absoluter Stammspieler Frankreichs bei dieser WM. Der 24-Jährige wurde lediglich im letzten Vorrundenspiel gegen Tunesien geschont und fehlte im Halbfinale gegen Marokko krank. Für das Endspiel steht er aber wieder zur Verfügung, wie Trainer Didier Deschamps sagte. Und er dürfte direkt in die Startelf zurückkehren.
Kingsley Coman (FC Bayern München): Der Flügelstürmer zählt beim Turnier in Katar nicht zum Stammpersonal der Franzosen. Der 26-Jährige stand in der Vorrunde gegen Tunesien in der Startelf und kam ansonsten viermal als Joker zum Einsatz. Gegen Marokko war er nach einer fiebrigen Erkältung wie Upamecano nicht dabei. Coman dürfte auch im Finale nur Einwechselspieler sein.
Randal Kolo Muani (Eintracht Frankfurt): 2 Tore in der Champions League, 5 in der Bundesliga, 1 im DFB-Pokal und 21 in der französischen Ligue 1 – das ist die Karriereausbeute des Eintracht-Neuzugangs, der seit Mittwoch auch einen Treffer im Nationaltrikot vorweisen kann. Das 2:0 mit dem ersten Ballkontakt nach seiner Einwechslung machte den Deckel drauf gegen Marokko. Wiederholung im Finale erwünscht.
Marcus Thuram (Borussia Mönchengladbach): Vier Mal eingewechselt, insgesamt 67 Minuten auf dem Platz: Thuram spielt bei dieser WM, aber nur als Ersatzmann. Offensiv sind die Franzosen einfach überragend besetzt, da hat es der Sohn von Ex-Weltmeister Lilian Thuram schwer. Noch wartet er auf seinen ersten Treffer für Frankreichs Auswahl.
Benjamin Pavard (FC Bayern München): Für den Verteidiger läuft es derzeit nicht gut. Pavard kommt erst auf einen Einsatz im Auftaktspiel gegen Australien, als er am frühen Gegentor beteiligt war und keine gute Leistung zeigte. «Mental wie körperlich hat ihm das erste Spiel nicht gutgetan», sagte Deschamps anschließend. Seitdem spielte der 26-Jährige bei diesem Turnier keine einzige Minute mehr.
Lucas Hernández (FC Bayern München): Der Abwehrspieler zählte zumindest zu Beginn zum Kader der Franzosen – bis er sich im WM-Auftaktspiel gegen Australien einen Kreuzbandriss zuzog.
Darüber hinaus steckt in Frankreichs WM-Kader noch mehr Bundesliga-Erfahrung: Der frühere Leipziger Ibrahima Konaté (FC Liverpool) zeigte im Halbfinale als Upamecano-Ersatz eine starke Leistung, auch der Ex-Dortmunder Ousmane Dembélé spielt bislang ein überzeugendes Turnier. Der frühere Herthaner Matteo Guendouzi kommt auf einen Startelf-Einsatz gegen Tunesien.
Argentinien
Exequiel Palacios (Bayer Leverkusen): Auch wenn Trainer Lionel Scaloni immer wieder betont, wie wichtig die Ersatzspieler sind: Eine große Rolle spielt der Mittelfeldspieler bei dieser WM bislang nicht. Palacios wurde gegen Mexiko, Australien sowie zuletzt im Halbfinale gegen Kroatien jeweils für wenige Minuten eingewechselt.
Enzo Fernández (Benfica Lissabon): Der 21-Jährige spielt nicht in der Bundesliga und hat das auch noch nie getan. Trotzdem unterliegt er gewissermaßen einem deutschen Einfluss, weil er bei Benfica von dem ehemaligen Bundesliga-Coach Roger Schmidt trainiert wird. Unter diesem entwickelte er sich zu einem der begehrtesten Spieler auf dem Transfermarkt – und zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Argentinier.
Nicolás Otamendi (Benfica Lissabon): Ähnliches gilt für Abwehrchef Otamendi. Spielt unter Schmidt in Portugal eine bislang überragende Saison – und eine starke WM. Otamendi stand bislang in jeder Partie über die volle Distanz auf dem Platz. Der Gewinn des WM-Titels wäre für den 34-Jährigen die Krönung seiner Karriere.