Vorstandsvorsitzender Bernd Schröder hat keine Zweifel, dass der finanziell angeschlagene FC Schalke 04 auch im Falle eines erneuten Abstiegs aus der Fußball-Bundesliga die Lizenz erhält.
«Ja, ich bin mir ganz sicher, dass wir sie bekommen. Als vernünftige Kaufleute wappnen wir uns auch für dieses Szenario. Wir müssen in der Lizenzierung nachweisen, dass wir in der 2. Liga wieder durchfinanziert sind – und ich bin überzeugt: Das werden wir schaffen», sagte der Wirtschaftsmathematiker der «Bild am Sonntag».
Bei einem längeren Verbleib im Fußball-Unterhaus wären nach seiner Einschätzung jedoch größere Umbauarbeiten nötig: «Nach drei, vier Jahren in der 2. Liga würde Schalke anders aussehen müssen, das haben wir immer gesagt. Wir würden uns dann angucken müssen, welche Maßnahmen notwendig und sinnvoll sind. Man könnte das sogenannte Tafelsilber verkaufen, man müsste an die Kosten ran.»
Vor dem Re-Start der Bundesliga am dritten Januar-Wochenende rangiert der mit rund 180 Millionen Euro verschuldete Revierclub bei fünf Punkten Abstand zum rettenden Ufer auf dem letzten Tabellenplatz. Gleichwohl sieht Schröder den FC Schalke 04 im Kreis der deutschen Topclubs.
«Auch wenn wir gerade 18. sind – wir werden gefragt und haben weiterhin Gewicht. Wir sind immer noch einer der drei größten Vereine in Deutschland, zählen zu den Top 3 und sind wichtig für den deutschen Fußball», sagte der 56-Jährige mit Bezug auf die 165 000 Mitglieder und die viele Fans.
Zudem verwies Schröder auf die hohen TV-Einschaltquoten bei Schalke-Spielen: «Welche Spiele gucken denn die Fans? Das sind insbesondere die Spiele von Bayern, Dortmund und Schalke. Wir sind ein großer Player im deutschen Fußball, wissen um unseren Wert.»
Er forderte eine andere Verteilung der Fernsehgelder: «Wer mehr Quote garantiert, sollte auch mehr Geld bekommen. Es sind Clubs wie Frankfurt, Bremen, Köln und eben Schalke, die neben Bayern und Dortmund die Bundesliga attraktiv halten und Tausende von Fans in die Stadien und vor den Fernseher locken. Dafür zahlen die Rechteinhaber, also muss man das am Ende auch auf unserer Abrechnung sehen.»