Die Kritik an Neymar für seinen Wechsel nach Saudi-Arabien reißt nicht ab. Nach Ansicht des spanischen Ex-Fußballprofis Jonathan Soriano habe der brasilianische Superstar «das Handtuch geworfen».
Neymar verfüge über genug Qualität, um eine Mannschaft anzuführen, welche die Champions League gewinnen kann. «Es gibt hier keinen Cristiano Ronaldo oder Lionel Messi mehr, er hätte die Fußballwelt gemeinsam mit Erling Haaland und Kylian Mbappé anführen können. Stattdessen hat er sich dazu entschieden, noch mehr Geld zu verdienen», sagte Soriano (37), der 2019 selbst kurz bei Al-Hilal spielte, beim Streaminganbieter DAZN.
Am Dienstagabend war der Wechsel des 31-jährigen Neymar von Paris Saint-Germain zu Al-Hilal offiziell bestätigt worden. Laut des von Saudi-Arabien finanzierten Nachrichtenkanals Al-Arabija soll PSG eine Ablöse von 90 Millionen Euro erhalten, Neymars Jahresverdienst mit 100 Millionen Euro sogar noch höher liegen.
Vor allem in seiner Heimat Brasilien hatte der Wechsel des Angreifers nach Saudi-Arabien für Bedauern und Unverständnis gesorgt. «Zu Al-Hilal zu gehen, wird ein ewiger Fleck in der Karriere von Neymar sein», schrieb etwa das brasilianische Sportportal «Globoesporte» am Dienstag. «Wenn es vorrangig darum ginge, seine Karriere aufzubauen und zu festigen, würde Ney (sein Spitzname) zu diesem Zeitpunkt nicht nach Saudi-Arabien gehen.» Neymar habe zwar Erfolge wie den Gewinn der olympischen Goldmedaille und die Siege in der Copa Libertadores und Champions League vorzuweisen. Doch bleibe das Gefühl, dass «eines der größten Talente seiner Generation» noch viel mehr erreichen könnte, hieß es in dem Kommentar.
Neymar will sich beweisen
Neymar konterte derweil die Kritik. «Al-Hilal ist ein gigantischer Club mit fantastischen Fans und der beste in Asien. Das gibt mir das Gefühl, dass dies die richtige Entscheidung zur richtigen Zeit für mich ist. Ich liebe es, zu gewinnen und Tore zu schießen und ich habe vor, das in Saudi-Arabien mit Al-Hilal fortzusetzen», zitierte sein neuer Arbeitgeber den 31-Jährigen in einer Mitteilung. Er wolle eine neue Geschichte schreiben und die Liga in Saudi-Arabien habe «gewaltige Energie».
Der brasilianischen Zeitung «Folha de S. Paulo» zufolge ist Neymars Plan, zwei Jahre in Saudi-Arabien zu bleiben, dann mit 33 Jahren ablösefrei nach Europa zurückzukehren, vor der WM 2026 eine Saison auf höchstem Niveau zu spielen – und eine letzte Chance zu haben, mit der brasilianischen Nationalmannschaft das Turnier zu gewinnen.
Vor Neymar waren bereits zahlreiche namhafte Profis nach Saudi-Arabien gewechselt. Den Anfang hatte im Winter der mehrfache Weltfußballer Cristiano Ronaldo gemacht.