In seiner Bestform präsentierte sich Chris Führich in den vergangenen Wochen selten. Zu oft traf der flinke Offensivspieler des abstiegsbedrohten VfB Stuttgart die falschen Entscheidungen. Das brockte ihm schon vor dem Auswärtsspiel in der Fußball-Bundesliga beim FSV Mainz 05 einen Platz auf der Bank ein. Beim so wichtigen 4:1 (1:1)-Erfolg der Schwaben überzeugte Führich aber nach seiner Einwechslung direkt.
Er bereitete nach dem Mainzer Tor von Marcus Ingvartsen zum 1:0 (23. Minute) und dem Ausgleich von Wataru Endo (41.) die 2:1-Führung durch Serhou Guirassy (64.) vor und traf dann selbst zum zwischenzeitlichen 3:1 (78.). «Ich bin super reingekommen», sagte Führich. «Gott sei Dank konnte ich der Mannschaft helfen. Genau das habe ich mir vorgenommen.» Die endgültige Entscheidung besorgte der ebenfalls eingewechselte Tanguy Coulibaly (90. +1) – erneut war Führich als Vorlagengeber beteiligt.
«Wir nehmen das Positive mit»
Die Schwaben haben vor dem letzten Spieltag am Samstag gegen die bereits gerettete TSG 1899 Hoffenheim wieder alles in der eigenen Hand. «Wir nehmen das Positive mit», sagte Führich. «Das ist ein sehr guter Schwung, den wir mitnehmen können und am nächsten Wochenende werden wir dann alles daransetzen, den Klassenerhalt fix zu machen.»
Mit einem Heimsieg ist der VfB von einem Nichtabstiegsplatz nicht mehr zu verdrängen. Bei einem Unentschieden oder einer Niederlage sind die Stuttgarter auf die Konkurrenz angewiesen. Zum zweiten Mal nacheinander wartet ein Herzschlagfinale am letzten Spieltag auf die Schwaben. «Das kann ein Vorteil sein, dass wir in den letzten Monaten mit dem Rücken zur Wand standen. Wir haben dann immer nachgewiesen, dass wir bereit sind», sagte Sportdirektor Fabian Wohlgemuth.
Mainzer Trainer hadert
Weniger kämpferisch, dafür deutlich mehr hadernd zeigte sich der Mainzer Trainer Bo Svensson nach der vierten Niederlage nacheinander. «Der letzte Eindruck ist der, der bleibt», sagte der Coach. «Fakt ist aber auch, dass wir eine gute Saison spielen. Wir stecken nicht im Abstiegskampf wie andere Mannschaften.»
Gemeint ist da unter anderem der VfB. Bei den Stuttgartern ist die Hoffnung aber groß, dass die Rettungsmission von Sebastian Hoeneß erfolgreich endet. Da hilft auch die wieder ansteigende Form von Führich. «Er hat eine super Reaktion gezeigt», sagte Hoeneß. «Das wünscht man sich als Trainer.» Über allem steht aber der Wunsch nach dem Ligaverbleib.