Sebastian Hoeneß wird bei seinem Debüt als Trainer des VfB Stuttgart eine Aufstellung wählen, die «nicht ausschließlich auf dem Leistungsprinzip» basieren wird. Das sei aufgrund des engen Zeitplans auch nicht möglich, sagte der frisch vorgestellte Nachfolger von Bruno Labbadia vor dem Viertelfinale im DFB-Pokal beim Zweitligisten 1. FC Nürnberg (18.00/Sky).
«Alle sind fit, alle stehen zur Verfügung – das ist sehr positiv», erklärte der 40-Jährige, der bis Juni bei der TSG 1899 Hoffenheim unter Vertrag gestanden und seither ohne Verein war. Seine Entscheidung, welche elf Spieler er bei seiner Premiere aufstellen wird, werde er von vielen Faktoren abhängig machen, sagte Hoeneß. «Der Plan fügt sich aus den Eindrücken zusammen, die ich in der Vergangenheit gewinnen konnte, aus meinem Bauchgefühl, taktischen Überlegungen und Gesprächen.»
Er werde aber keinen Kontakt zu seinem Vorgänger aufnehmen, betonte Hoeneß. «Ich mache mir ein eigenes Bild. Für mich macht es keinen Sinn, auf Dinge einzugehen, die ich nicht selbst beurteilen kann, und ich werde auch keine Ursachenforschung vollziehen», sagte er.
In der Fußball-Bundesliga belegt der VfB den letzten Platz. Neben dem Klassenverbleib, dem großen Ziel des Clubs, liebäugelt der neue Coach auch mit dem Pokalfinale, das am 3. Juni in Berlin stattfinden wird. Jedoch ist nach dem dritten Trainerwechsel in dieser Spielzeit auch die Mannschaft gefordert. «Wir müssen versuchen, aus Spielern, die den Glauben verloren haben, Kratzer und Beißer zu machen», sagte Sportdirektor Fabian Wohlgemuth. Er hofft, dass Hoeneß es schafft, die Profis wachzurütteln.