Union Berlin hat Torwart Alexander Schwolow verpflichtet, dessen Vertragsauflösung bei Stadtrivale Hertha BSC erst wenige Stunden zuvor verkündet worden war.
«Alex ist ein gestandener Bundesliga-Torwart. Trotz seiner zuletzt nicht einfachen Situation war er schnell bereit, die Herausforderung Union anzunehmen, um selbst zu alter Stärke zurückzufinden», sagte Unions Geschäftsführer Profifußball Oliver Ruhnert.
Erst in der vergangenen Woche war Herthas Rekord-Einkauf Lucas Tousart in den Osten der Hauptstadt gewechselt – dem Vernehmen nach für einen Bruchteil von dem, was die Blau-Weißen 2020 für den Franzosen zahlten. Der Transfer sorgte in beiden Fan-Lagern für Unruhe. Union-Präsident Dirk Zingler zeigte dafür in einer Medienrunde Verständnis: «Natürlich waren wir uns der Brisanz bewusst. Ein Wechsel in der Stadt hat immer ein paar Nebengeräusche.» Diese müsse man respektieren.
Schwolow war einer der Top-Verdiener der Hertha
Zweitligist Hertha und Schwolow hatten zuvor verkündet, ihren noch bis 2025 laufenden Vertrag vorzeitig in beidseitigem Einvernehmen aufgelöst zu haben. Der finanziell schwer angeschlagene Hauptstadtclub muss die Personalkosten deutlich senken. Der 31 Jahre alte Torwart war einer der Top-Verdiener. Einen Abnehmer für einen Transfer fand sich offenbar nicht.
Bei Union füllt Schwolow die Lücke, die die Leihe von Ersatztorwart Lennart Grill an den Zweitligisten VfL Osnabrück schuf. Frederik Rönnow ist die Nummer eins im Tor der Eisernen.
Der heute 31-jährige Schwolow war im Sommer 2020 vom SC Freiburg nach Berlin gekommen. Besonders in der Saison 2021/2022 machte er aber häufiger eine unglückliche Figur im Tor und hatte auch mit Verletzungen sowie einer Corona-Infektion zu kämpfen. In der vergangenen Spielzeit war er an den FC Schalke 04 ausgeliehen.