Geschäftsführer Oliver Ruhnert vom 1. FC Union Berlin kann sich auch eine Tätigkeit beim Deutschen Fußball-Bund vorstellen.
Auf die Frage im Interview der «Welt am Sonntag», ob ihn ein Job beim DFB reizen würde, antwortete Ruhnert: «Natürlich kann ich mir das vorstellen. Es würde mir sogar Spaß machen, gewisse Dinge anzugehen, denn der DFB hat keine Entscheider.» Der 51-Jährige ergänzte: «Wenn wir das hier bei Union so hätten wie beim DFB, würden wir heute noch darüber reden, ob wir Max Kruse holen oder nicht.»
Der Geschäftsführer des in dieser Saison überraschend starken Hauptstadtclubs lobte zwar den DFB-Präsidenten Bernd Neuendorf, übte aber grundsätzliche Kritik am Verband: «Was den DFB an sich betrifft, sind mir da zu viele Amateure am Werk», sagte Ruhnert. «Der DFB hat hinsichtlich der Ausbildung des Nachwuchses und der Trainer Prozesse in Gang gebracht, die sind mir ein Dorn im Auge. Sie sind aus meiner Sicht völlig verrückt und gehen in die falsche Richtung.»
Die Grundlage für den Erfolg bei Union sieht der 51-Jährige am Festhalten an vereinseigenen Werten. «Wir machen unser Ding», sagte Ruhnert und betonte, dass sich in den Grundfesten der Arbeit in den letzten Jahren wenig verändert habe. «Insgesamt sind wir aber als Club gewachsen und haben uns den veränderten Bedingungen angepasst», sagte Ruhnert, dem es in der Vergangenheit immer wieder gelang, mit guten Transfers zu punkten.
Aktuell liege sein Fokus auf Union, betonte er. Die Berliner stehen nach dem 3:1-Erfolg gegen Ajax Amsterdam am Donnerstagabend im Achtelfinale der Europa League und sind an diesem Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) im Bundesliga-Spitzenspiel beim FC Bayern München gefordert.