Der 1. FC Union Berlin hat im Rennen um einen Europapokal-Startplatz einen wichtigen Heimsieg gefeiert. Die Köpenicker setzten sich am Freitagabend zum Auftakt des 28. Spieltags mit 1:0 (0:0) gegen den 1. FC Köln durch.
Dank des zweiten Sieges im achten Spiel seit dem Weggang von Max Kruse zogen die Berliner in der Tabelle der Fußball-Bundesliga mit nunmehr 41 Punkten an den Rheinländern (40) vorbei. Top-Torjäger Taiwo Awoniyi machte den Sieg der Unioner in der 49. Minute mit seinem zwölften Saisontreffer perfekt. Die Kölner mussten vor 22.012 Zuschauern im ausverkauften Stadion an der Alten Försterei unter anderen auf ihren erkrankten Torjäger Anthony Modeste verzichten.
Kampf und Leidenschaft prägten das Spiel
Abendspiel, Flutlicht, und endlich wieder ein volles Haus. Seit dem Derbysieg gegen die Hertha am 20. November mussten die Eisernen wegen der Corona-Beschränkungen, die seit Freitag in Berlin aufgehoben sind, auf ihr besonderes Stadion-Erlebnis warten. Entsprechend stimmungsvoll ging es zu, samt Pyrotechnik und frenetischer Unterstützung.
Und beinahe hätten die Köpenicker ihren Fans gleich einen Traumstart beschert. Doch nach einem feinen Pass von Sheraldo Becker nach 58 Sekunden versprang Awoniyi der Ball, sonst wäre der Nigerianer frei durch gewesen. Viele Chancen gab das Spiel nicht her. Becker aus spitzem Winkel (25.), dazu Rani Khedira mit einem Distanzschuss neben das Tor (35.) waren noch die besten Berliner Aktionen im ersten Durchgang.
Kampf und Leidenschaft prägten das Spiel, was FC-Trainer Baumgart – natürlich im T-Shirt bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt – an der Seitenlinie wieder vorlebte. Für den beliebten Ex-Unioner war es ein besonderes Spiel, schließlich hat seine Familie in Köpenick noch ihren Lebensmittelpunkt. Seiner Kölner Mannschaft fehlte indes die Durchschlagskraft. Der kurzfristige Ausfall des erkrankten Torjägers Anthony Modeste machte sich bemerkbar, der FC agierte viel zu harmlos. Auch die beste Möglichkeit durch Jonas Hector ergab sich eher zufällig (39.).
Und Hector war es auch, der seine Mannschaft ins Hintertreffen brachte. Nach einem schlimmen Rückpass in die Füße von Awoniyi nahm der Stürmer das Geschenk dankend an und traf zur Führung. Mit seinem zwölften Saisontor stellte er damit den Bundesliga-Vereinsrekord vom jetzigen Kölner Sebastian Andersson aus der Saison 2019/20 ein. Der Schwede im FC-Trikot stand indes an alter Wirkungsstelle auf verlorenem Posten. Aber auch von seinen Kollegen gab es kein Aufbäumen mehr, so war die achte Saisonniederlage unumgänglich.