Das reformierte Finanzkontrollsystem der Europäischen Fußball-Union UEFA sieht einem Bericht zufolge keine Gehaltsobergrenze vor.
Laut der «New York Times» sollen die Clubs stattdessen verpflichtet werden, nicht mehr als 70 Prozent der Einnahmen für beispielsweise Transfers und Gehälter auszugeben. Die Zeitung beruft sich auf namentlich nicht genannte Quellen aus dem Umfeld der Reformverhandlungen. Entschieden werden soll über das neue System demzufolge bei der kommenden UEFA-Exekutivkomiteesitzung Anfang April.
In der UEFA wird seit Monaten über die Reform des sogenannten Financial Fair Play diskutiert. Dieses sieht im Grundsatz vor, dass die am Europapokal teilnehmenden Vereine nicht deutlich mehr ausgeben dürfen, als sie einnehmen. In der Vergangenheit wurden die Regeln aber immer wieder umgangen – insbesondere von Vereinen, die durch Investoren oder Staaten alimentiert werden.
Oliver Kahn, Vorstandschef des FC Bayern und stellvertretender Vorsitzender der europäischen Club-Vereinigung ECA, bestätigte den Zeitungen «tz» und «Münchner Merkur» den Bericht zu bevorstehenden Reformen des Financial Fair Play. «In der ECA wird derzeit das sogenannte Financial Sustainability, der Nachfolger des Financial Fair Play entwickelt. Ich habe die Hoffnung, dass die ständige Aufwärtsentwicklung der Gehälter und Transfersummen durch diese Reform zumindest gebremst wird», sagte Kahn.
UEFA-Präsident Aleksander Ceferin soll ein Fan der Gehaltsobergrenze gewesen sein. Auch über eine Art Luxussteuer für Vereine, die zu viel ausgeben, war berichtet worden. Anfang Februar hatte sich auch die neue Geschäftsführerin der Deutschen Fußball Liga, Donata Hopfen, für eine Gehaltsobergrenze ausgesprochen. Der Fußball würde sich einen Gefallen tun, wenn man die Spielergehälter regulieren würde, sagte die 45-Jährige im Interview der «Bild am Sonntag».