Der spanische Meister FC Barcelona darf vorläufig an der nächsten Champions League teilnehmen. Das teilte die Europäische Fußball-Union (UEFA) mit. Das Verfahren könne aber von Amts wegen oder auf Antrag der Ethik- und Disziplinarinspektoren (EDI) wieder in Gang gesetzt werden.
Hintergrund ist eine Affäre des FC Barcelona um mögliche Korruption im spanischen Schiedsrichterwesen, weshalb die Kommission der UEFA ermittelt hatte. Eine künftige Entscheidung zur Zulassung ist der Mitteilung zufolge noch möglich.
Laut der Mitteilung darf Barça zwar in der kommenden Saison in der Königsklasse spielen, müsse aber die EDI aktiv über die Untersuchungen am Laufenden halten sowie Informationen bereitstellen. Auch wurden die Inspektoren dazu aufgefordert, ihre Untersuchung fortzuführen und dem Verband einen Bericht zu übermitteln, «falls und wenn sie der Ansicht sind, dass die Zulassung/der Ausschluss des FC Barcelona zu beurteilen ist.»
Millionenzahlungen an Schiedsrichterfunktionär
Anlass für die Ermittlungen waren bekannt gewordene Millionenzahlungen des Clubs an einen Schiedsrichterfunktionär. In der Affäre hatte schon die Staatsanwaltschaft Anzeige wegen des Verdachts der Korruption erstattet. Die Ermittler seien zu dem Schluss gekommen, dass die gezahlten Beträge dazu gedient hätten, Barça bei der Entscheidungsfindung der Schiedsrichter zu begünstigen, hatte eine Justizsprecherin im März mitgeteilt.
Zwischen 2001 und 2018 habe der Club mehr als 7,3 Millionen Euro an den früheren Vizepräsidenten des Schiedsrichter-Ausschusses CTA, José María Enríquez Negreira, gezahlt. Sowohl Vereinsvertreter als auch Enríquez Negreira haben die geschäftlichen Verbindungen eingeräumt, aber den Vorwurf der Korruption zurückgewiesen.