Nach dem Start in die EM-Saison mit zwei Niederlagen will sich die deutsche U21-Nationalmannschaft auf dem Weg zur Titelverteidigung schnell wieder mit Siegen zurückmelden.
«Wir sind gut, aber es fehlt der letzte Punch», sagte Trainer Antonio Di Salvo nach dem 1:3 in England. «Wir nehmen eine Menge mit und versuchen, es im November besser zu machen.»
Dann stehen zwei weitere Länderspiele an. Geplant sind Partien gegen Teams, die auch bei der EM-Endrunde vom 21. Juni bis zum 8. Juli 2023 in Rumänien und Georgien am Start sind. «Es ist noch ein guter Schritt zu tun bis zur EM», sagte Noah Katterbach vom FC Basel am Mittwoch bei DFB-TV. «Man sagt ja so schön: Aus einem Sieg gewinnt man eine Zeile, aus Niederlagen ein ganzes Buch.»
Nach dem 0:1 gegen Frankreich hatte die deutsche Mannschaft am Dienstagabend beim nächsten Härtetest in Sheffield ebenfalls das Nachsehen. Vor 10 731 Zuschauern war der Treffer des Wolfsburgers Felix Nmecha (35. Minute) zu wenig, um einen lange mutigen Auftritt des Europameisters mit einem Erfolgserlebnis zu belohnen. Folarin Balogun (42.) und Conor Gallagher (47.) drehten das intensive und nach dem Seitenwechsel zeitweise wilde Länderspiel. Cole Palmer traf spät zum Endstand (90.+5), als Deutschland alles für den Ausgleich riskierte.
Di Salvo: «Wir haben noch neun Monate Zeit»
«Natürlich macht man sich Gedanken, dafür waren die Testspiele da: Auf welche Spieler kann ich bauen, wo muss man sich verbessern», bilanzierte Di Salvo. «Wir haben noch neun Monate Zeit, da kann sich jeder Spieler zeigen und beweisen.» Den Kader wird der 43-Jährige voraussichtlich aus einem Spielerkreis nominieren, der 30 bis 35 Profis umfasst. Wichtig sei die Spielpraxis, sagte der Coach – und da habe man bei dem einen oder anderen Spieler gegen Frankreich und England fehlende Minuten gemerkt.
Ein aussichtsreicher EM-Kandidat ist der gegen England starke Verteidiger Marton Dardai. «Wir müssen noch einen Tick abgezockter spielen, unsere Chancen besser nutzen und hinten auch besser stehen – dann kommt alles von alleine», sagte der Berliner.
Außer bei den Länderspielen im November will Di Salvo sein Team noch bei zwei Spielen im März sehen. Etwa zehn Tage vor der EM-Endrunde beginnt ein Trainingslager für die Turniervorbereitung. «Wir stehen an dem Punkt, dass wir gegen zwei sehr große Nationen knapp verloren haben. In der Summe waren wir einen Tick schlechter als beide Mannschaften», sagte Di Salvo.