Bo Svensson blieb sich auch nach der Rückkehr in die Erfolgsspur mit dem FSV Mainz 05 treu. Kein Triumphgeheul, keine Euphorie – dabei hatte sein Team das 2:0 (0:0) gegen die TSG 1899 Hoffenheim sogar mit zwei Bestmarken garniert.
Für den Dänen war dies jedoch kein Grund zum Ausflippen. «Fakt ist: wenn wir weiter Siege holen wollen, müssen wir besser spielen als heute. Das steht außer Frage», kommentierte Svensson gewohnt kritisch den Auftritt seiner Mannschaft am Samstag vor 6800 Fans.
Imposante Saisonbilanz
Zum vierten Mal in Serie blieben die Mainzer zu Hause ohne Gegentor – das ist Vereinsrekord in der Bundesliga. Da alle diese Spiele auch gewonnen wurden, wackelt nun im nächsten Heimspiel gegen Bayer Leverkusen am 18. Februar die Bestmarke aus dem Jahr 2009, als unter Thomas Tuchel zum bisher einzigen Mal fünf Heimsiege nacheinander gelangen.
Schon jetzt steht eine imposante Saisonbilanz in der heimischen Arena zu Buche. Dort sammelten die Mainzer 24 ihrer bisher insgesamt 30 Punkte – mehr holten in dieser Spielzeit nur Tabellenführer Bayern München und Borussia Dortmund im eigenen Stadion. In der Bundesliga-Historie standen die Mainzer in dieser Statistik erst einmal besser da – 2009/10 unter Tuchel waren es nach elf Heimspielen 25 Zähler.
Gegen Hoffenheim sah es lange nicht nach einem Erfolgserlebnis aus, das Svensson nach zuvor zwei Pflichtspiel-Niederlagen als «sehr wichtig» einstufte. Joker Jae-Sung Lee in der 79. Minute und Kapitän Moussa Niakhaté (83.) per Handelfmeter trafen spät. Es war der 33. Mainzer Volltreffer vom Punkt in Serie – das schaffte seit der Bundesligagründung vor 59 Jahren keine andere Mannschaft. «Im Testspiel vor einer Woche haben wir einen verschossen. Aber wenn wir jetzt nur in Testspielen verschießen und die Elfmeter in der Bundesliga reinmachen, dann ist mir das auch recht», sagte Svensson grinsend.
Internationale Plätze im Blick
Mit 30 Punkten haben sich die 05er erst einmal aus den Niederungen der Tabelle abgesetzt und können nun sogar wieder nach oben schielen. Bis zu einem Europa-League-Startplatz sind es nur zwei Zähler. «Jetzt sind wir wieder dort, wo wir hinwollen», stellte Sportdirektor Martin Schmidt zufrieden fest.
Nicht schön, aber effizient – so lassen sich die 90 Minuten aus Mainzer Sicht wohl am besten zusammenfassen. «Wir haben den nötigen Kampf auf den Platz gebracht», befand Torwart Robin Zentner. Eine Stärke, die die Mannschaft nun auch endlich auswärts zeigen will. Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich am kommenden Samstag beim SC Freiburg. «Da wollen wir punkten und den Auswärtsfluch brechen», sagte Stürmer Karim Onisiwo. Der letzte Sieg in fremden Gefilden liegt schon mehr als drei Monate zurück – am 30. Oktober 2021 gelang ein 2:1 bei Arminia Bielefeld.