Trotz seines Doppelpacks hat Thomas Müller die Erwartungen seines Trainers Thomas Tuchel nicht vollumfänglich erfüllt. «Nein, das weiß er auch», antwortete Tuchel nach dem 5:1 gegen den 1. FC Union Berlin auf die Frage, ob Müller in dieser Form ein Kandidat für das Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid sei. «Die Tore waren absolut top, aber die Form war nicht gut», bemängelte Tuchel.
Tuchel hatte in den beiden Champions-League-Spielen gegen den FC Arsenal auf Müller verzichtet. Damit muss der Fußball-Weltmeister von 2014 weiter auf sein 150. Königsklassenspiel warten. Von Tuchel erhielt er unter der Woche aber ein Versprechen: «Jetzt gibt es noch zwei, dann kriegt er das.» Am Samstagabend klang der Trainer dann nicht mehr so zuversichtlich: «Den muss er sich aber trotzdem verdienen», forderte der 50-Jährige.
Dass sich Müller steigern muss, um gegen die Königlichen am 30. April auflaufen zu dürfen, weiß der Routinier selbst. «Der Trainer hat das Spiel leider so gesehen wie ich. Die Tore waren gut. Aber es waren auch ein paar Schnitzer dabei. Es lief nicht alles perfekt», übte Müller Selbstkritik. Spielerisch sei er nicht so zufrieden. «Ich habe nicht so viele Bälle in gefährlichen Zonen behalten oder an den Mann bringen können. Aber ich habe mich von sowas noch nie unterkriegen lassen.»
Ob er gegen Real in der Startelf stehe oder nicht, sei am Ende aber völlig egal. «Wichtig ist, dass wir eine Mannschaft bringen, die gewinnt. Wer wie viele Minuten sammelt, ist nicht wichtig», sagte Müller und berichtete über seinen Gemütszustand: «Es macht Spaß. Mir geht es gut und mein Körper funktioniert.» Eine Botschaft an Tuchel schickte der Offensivspieler hinterher: «Ich freue mich auf jedes Spiel, bei dem ich beginnen kann.»