Thomas Tuchel fiebert seinem Premieren-Spiel als Trainer des FC Bayern München gegen seinen Ex-Club und Bundesliga-Spitzenreiter Borussia Dortmund entgegen.
«Die Bedeutung ist uns sehr bewusst. Das wird ein heißes Match», sagte der Nachfolger von Julian Nagelsmann vor dem Topspiel Zweiter gegen Erster am Samstag (18.30 Uhr/Sky). «Das Spiel wird eine Signalwirkung haben», sagte Tuchel zum Titelkampf mit dem BVB.
Am Freitag konnte der 49-Jährige nach den Länderspiel-Abstellungen erstmals mit dem kompletten Kader trainieren; mit Ausnahme der Langzeitausfälle Manuel Neuer und Lucas Hernández sowie dem mit einer Muskelverletzung ausfallenden Stürmer Mathys Tel.
«Die gute Nachricht ist, dass jeder Bock hat. Jeder möchte sich zeigen. Wir können aus dem Vollen schöpfen. Und wir wollen gewinnen», sagte Tuchel. Auch der zuletzt verletzte Nationalspieler Jamal Musiala konnte die geheim abgehaltene Einheit am Freitag komplett absolvieren, wie der neue Bayern-Coach berichtete.
«Es war eine unruhige Woche für alle», sagte Tuchel. Über Aufstellung und Taktik verriet er nichts. Es könne «eine unfaire Aufstellung» geben, weil er nach so kurzer Zeit mit dem Team «wenig Argumente habe, jemanden draußen zu lassen». Der BVB reist mit einem Punkt Vorsprung nach München, wo er die vergangenen acht Liga-Partien verloren hat.
Tuchel bemüht sich um «engen Draht» zu Neuer, Müller und Kimmich
Tuchel hat sich als Trainer in seiner ersten Arbeitswoche beim FC Bayern München gleich um einen engen Austausch mit den drei Kapitänen Manuel Neuer (37), Thomas Müller (33) und Joshua Kimmich (28) bemüht. Insbesondere Kimmich pflegte einen regen Kontakt mit Tuchels Vorgänger Julian Nagelsmann und hatte die Trennung von dem Chefcoach öffentlich bedauert.
«Es ist mir wichtig, mit allen Kapitänen einen engen Draht zu haben, Manu, Thomas, Josh. Für mich verkörpern sie alles, wofür Bayern München steht. Es ist für mich ein Geschenk, mit ihnen zu arbeiten. Sie sind extrem wichtig in die Kabine rein, wie sie wirken. Sie haben alle ganz außergewöhnliche Karrieren. Joshua ist einen Tick jünger und folgt nach zur Generation von Manu und Thomas. Es ist wichtig, dass sie Bescheid wissen, wie ich ticke», sagte Tuchel.
Mit Kimmich sprach Tuchel nach dessen Rückkehr von der deutschen Nationalmannschaft. Dass sich Kimmich und auch dessen Mittelfeld-Kollege Goretzka (28) enttäuscht über die Nagelsmann-Trennung äußerten, kann Tuchel absolut nachvollziehen. «Das sind erwachsene Männer, die ihre eigene Meinung haben. Es ist vollkommen okay, wenn sich Joshua oder Leon äußern», sagte der 49-Jährige.
Die Nationalspieler kritisierten auch nicht Tuchels Verpflichtung. Kimmich sei für ihn «ein Schlüsselspieler», betonte Tuchel: «Jo ist jemand, der Bayern München verkörpert in seinem Ehrgeiz, in seinem Willen. Er ist ein absoluter Musterprofi.» Im Gegensatz zu Müller und Kimmich wird der verletzte Torwart Neuer nach seinem Beinbruch Tuchel zunächst nicht zur Verfügung stehen.