Der Eigentümer von Premier-League-Club Tottenham Hotspur, Joe Lewis, ist in New York angeklagt worden. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 86 Jahre alten britischen Milliardär «schamlosen Insiderhandel» vor. Laut Angaben des Senders Sky News habe sich Lewis nach der Anklage in New York den Behörden gestellt.
«Jahrelang hat Lewis seinen Zugang zu den Vorstandsetagen von Unternehmen missbraucht und wiederholt Insiderinformationen an seine romantischen Partner, seine persönlichen Assistenten, seine privaten Piloten und seine Freunde weitergegeben», sagte US-Staatsanwalt Damian Williams in New York. «Diese Leute haben dann mit den Insiderinformationen gehandelt und Millionen von Dollar an der Börse gemacht», fügte Williams in einem auf Twitter veröffentlichten Video hinzu.
Lewis‘ Anwalt wies die Vorwürfe US-Medienberichten zufolge zurück. Die Anklage sei eine «ungeheuerliche Fehleinschätzung», sagte Anwalt David Zornow den Berichten zufolge. Lewis sei ein «86-jähriger Mann von tadelloser Integrität und außerordentlicher Leistung». Er sei freiwillig in die USA gekommen, um sich der Anklage zu stellen.
Anklage in 19 Punkten erhoben
Staatsanwalt Williams warf Lewis Korruption und Betrug vor. «Nichts davon war notwendig, Joe Lewis ist ein wohlhabender Mann.» Lewis habe Insiderinformationen genutzt, um sein Umfeld «mit Geschenken zu überhäufen». Im Detail sei Anklage in 19 Punkten erhoben worden, darunter Wertpapierbetrug und Verschwörung.
Ein möglicher Wechsel von Stürmerstar Harry Kane vom Premier-League-Club zum FC Bayern München sorgt derzeit für Schlagzeilen. Der Poker um den englischen Nationalspieler geht in die finale Phase. Lewis soll Vereinsboss Daniel Levy laut Medienberichten angewiesen haben, Kane in diesem Sommer zu verkaufen, falls sich der Topstürmer weigert, einen neuen Vertrag bei den Londonern zu unterzeichnen. In einem Jahr könnte er die Spurs ablösefrei verlassen. Das will Lewis anscheinend vermeiden, wenn der Preis für Kane – wohl um die 100 Millionen Euro – stimme.