Fünf Tage vor dem DFB-Pokalspiel gegen Bundesligist RB Leipzig hat es bei der Pressekonferenz des Hamburger Regionalligisten FC Teutonia Ottensen nur ein Thema gegeben: den Stadiontausch.
«Es ist traurig, dass ein paar Hater die wochenlange Arbeit von einem kleinen Amateurverein zerstören. Viele Betreuer, Eltern und ehrenamtliche Helfer haben alles gegeben, um so ein großes Spiel auszurichten», zürnte Liborio Mazzagatti, Präsident von Teutonia. Wenige Tage vor der Partie war der Rasen im vorgesehenen Paul-Greifzu-Stadion in Dessau mit einer giftigen Flüssigkeit an mehreren Stellen großflächig verätzt worden.
Nunmehr wird die Partie am 30. August (20.45 Uhr/ZDF und Sky) in der Leipziger Red-Bull-Arena ausgetragen. Das Heimrecht wurde mit Zustimmung des DFB gedreht. Teutonia Ottensen darf das Spiel nicht im heimischen Stadion in Hamburg aufgrund des dortigen Kunstrasens austragen. Andere Hamburger Vereine wie der FC St. Pauli wollten ihre Spielstätte für die Begegnung nicht zur Verfügung stellen.
Die 7000 verkauften Karten mussten storniert werden, Fanbusse wurden umgeleitet, bestelltes Catering abgesagt. «Mein Dank gilt der professionellen Unterstützung durch unseren Gegner, der vom ersten Tag nach der Auslosung organisatorisch an unserer Seite stand», sagte Mazzagatti. RB Leipzig hat das Ticketing übernommen, bietet die Karten zwischen fünf und 20 Euro an.
Teutonia-Trainer David Bergner sagte über das erste DFB-Pokalspiel in der 117-jährigen Vereinsgeschichte: «Natürlich sind die Rollen klar verteilt. Aber meine Mannschaft hat aufsteigende Tendenz erkennen lassen. Da rechnet man sich immer etwas aus.» Bergner hatte vier Jahre für Sachsen Leipzig gespielt und war zwei Jahre Trainer im Nachwuchsbereich bei RB Leipzig.
Sein Team hatte gerade einen erfolgreichen Test für den Pokal absolviert. Am Vortag erreichte es im Hamburger Lotto-Pokal durch ein 3:1 bei Halstenbek-Rellingen die vierte Runde.