Auf dem schmalen Weg in die Fußball-Bundesliga tummeln sich wieder mehr Mannschaften.
Das Spitzenduo FC St. Pauli (37 Punkte) und SV Darmstadt 98 (36) kam mit Startschwierigkeiten aus der verkürzten Winterpause, nach erneut sieglosen Spielen rückt die Konkurrenz immer näher heran. Allen voran der 1. FC Heidenheim (33) und der SV Werder Bremen (32), die die Aufstiegsfavoriten Hamburger SV (31) und FC Schalke 04 (31) in der Tabelle schon überflügelten.
Dabei hatte Schalke ein vermeintlich leichtes Heimspiel: Trotzdem kam der Revierclub (31) gegen eine ersatzgeschwächte Mannschaft von Holstein Kiel nur zu einem 1:1. Bei einem Sieg hätte die Elf von Schalke-Coach Dimitrios Grammozis (31) Rang drei erobert – nun rutschten sie auf Platz sechs ab.
Heidenheim rückt auf Platz drei vor
Den Aufstiegsrelegationsplatz hat stattdessen Heidenheim (33) erklommen. Wenig souverän, aber effektiv agierten die Heidenheimer am Sonntag gegen Schlusslicht FC Ingolstadt und gewannen 2:1. Auf Rang vier folgt Werder Bremen.
Die Bremer feierten beim 3:0 gegen Fortuna Düsseldorf ihren nächsten Erfolg. «Es ist ein schönes Gefühl, mit einem Sieg ins neue Jahr zu starten. Und nur auf das Ergebnis geblickt, ist es ein Traumstart», sagte Werder-Coach Ole Werner.
Seit der 33-Jährige die Nachfolge von Markus Anfang an der Weser angetreten hat, geht es beim Bundesliga-Absteiger konsequent bergauf. Vier Spiele, vier Siege. Am 19. Spieltag musste auch der Nordrivale HSV nach seinem 1:1 bei Dynamo Dresden die Bremer in der Tabelle vorbeilassen.
Den Grundstein für Bremens erneuten Sieg legte einmal mehr das treffsichere Sturmduo Marvin Ducksch und Niklas Füllkrug. Und der zweifache Torschütze Füllkrug nahm nach dem Abpfiff als nächstes St. Pauli und Darmstadt ins Visier. «Da vorne sind zwei Mannschaften, die komplett vorneweg marschiert sind. Wir müssen beobachten, wie die mit der ganzen Situation umgehen, Gejagte zu sei», sagte Füllkrug.
St. Pauli seit drei Spielen ohne Sieg
St. Paulis Coach Timo Schultz reagierte nach dem 2:2 gegen Erzgebirge Aue schon mal etwas gereizt. Angesprochen auf die Leistung seiner Mannschaft gegen den Tabellenvorletzten, dem dritten sieglosen Spiel in Serie mitten im Aufstiegskampf, sagte Schultz: «Wir sollten mal ein bisschen von dem Anspruchsdenken runterkommen, dass wir jeden Gegner aus dem Stadion fegen. Wir sind der FC St. Pauli.»
Immerhin darf der Kiez-Club als Zweitliga-Spitzenreiter das anstehende Derby beim Hamburger SV bestreiten, denn St. Paulis bislang ärgster Verfolger Darmstadt konnte den erneuten Patzer der Hanseaten nicht ausnutzen. Darmstadt spielte am Samstagabend gegen den Karlsruher SC ebenfalls 2:2.
Der Vorsprung der Führenden schmilzt also im Kollektiv. Dennoch hatte das Unentschieden für Darmstadt-Coach Torsten Lieberknecht auch etwas Positives: «Jetzt können wir den Finger in die Wunde legen, was wir besser machen können.»