Der 1. FC Union Berlin hat unter dem Interims-Trainerduo Marco Grote und Marie-Louise Eta zwar seine Niederlagenserie in der Bundesliga beendet, wartet aber weiter auf den ersten Sieg seit August.
In Spiel eins nach dem Ende der Ära von Trainer Urs Fischer trennten sich die Köpenicker am Samstag im ausverkauften Stadion An der Alten Försterei 1:1 (0:1) vom FC Augsburg. Kevin Volland sicherte mit seinem ersten Tor für Union spät das Remis (88. Minute).
Die Berliner verließen durch den ersten Punktgewinn nach zuvor neun Liga-Niederlagen in Serie den letzten Tabellenplatz, haben nun aber seit 15 Spielen keinen Sieg mehr geschafft. Eta schrieb als erste Co-Trainerin bei einem Männer-Bundesligisten Geschichte.
Augsburg trifft vom Punkt – Union vergibt
Vor 22.012 Zuschauern und Zuschauerinnen hatte Ermedin Demirovic die Gäste in Führung (39./Foulelfmeter) gebracht. Robin Knoche vergab einen Strafstoß für die Berliner (58.).
Für Union steht schon am Mittwoch das nächste wichtige Spiel in der Champions League beim SC Braga (21.00 Uhr/DAZN) an. Es geht darum, wer im kommenden Jahr in der Europa League weiterspielen darf. In der Bundesliga müssen die Berliner dann am kommenden Samstag bei Rekordmeister Bayern München antreten.
Der FCA empfängt am nächsten Spieltag Eintracht Frankfurt. Die Schwaben blieben mit dem dritten Remis in Folge auch im fünften Spiel unter dem neuen Trainer Jess Thorup ungeschlagen. Augsburg steht im Tabellenmittelfeld.
Vor der Partie geisterten die Namen des früheren Weltklasse-Fußballers Raúl sowie der Ex-Bundesliga-Trainer Alfred Schreuder und Oliver Glasner als mögliche Fischer-Nachfolger durch die Presse. «Am Ende muss es ein Trainer sein, der Authentizität hat, der einen klaren Weg hat», sagte Präsident Dirk Zingler vor der Partie beim Pay-TV-Sender Sky.
Union-Fans danken Fischer
Fischers Abschied bestimmte zunächst die Stimmung im Stadion. Auf Bannern wurde dem lange so erfolgreichen Schweizer, der das Spiel nach eigenen Worten im Fernsehen schauen wollte, und seinem Co-Trainer Markus Hoffmann erneut gedankt. «Ihr habt Träume verwirklicht, die wir eigentlich nie hatten», hieß es.
Auf der Bank saßen am Samstag nach fünfeinhalb Jahren unter dem Schweizer aber Grote und Eta, die in ihrer kurzen Zeit vor dem Spiel in vielen Gesprächen versucht hatten, die Köpfe der Profis etwas freizumachen.
Auch wenn einige Unsicherheiten nicht ausblieben, wirkten die Berliner offensiv dynamischer. Kevin Behrens (10.) und David Datro Fofana (45.+4) vergaben aus aussichtsreichen Positionen. Aber auch die Gäste hatten ihre Chancen.
Wie so oft den letzten Wochen machte eine unglückliche Aktion den Berlinern dann das Leben schwer. Gosens traf bei einer riskanten Grätsche an der Strafraumgrenze Gegner und Ball. Schiedsrichter Florian Badstübner entschied auf Elfmeter und blieb auch nach Blick auf die Videobilder dabei. Demirovic verwandelte. Die Stimmung auf den Rängen wurde wegen der Entscheidung zunehmend ungehalten. Kurz vor der Pause war Phillip Tietz mit einem Kopfball nah am 2:0.
Nach einem Zusammenprall von Iago mit Christopher Trimmel entschied der Schiedsrichter dann nach Blick auf den Bildschirm auf Strafstoß. Doch Knoche scheiterte an Dahmen. Ein Tor von Gosens zählte wegen Abseitsstellung nicht. Union rannte an. Volland glich unter riesigem Jubel nach einem Abpraller im Strafraum aus.