Die spanischen Fußballerinnen der ersten Liga haben ihren Streik für mehr Gehalt nach einer Einigung mit La Liga beendet. Die Gewerkschaften der Spielerinnen und der Verband einigten sich auf höhere Gehälter, wie La Liga und die Spielerinnen-Gewerkschaft AFE mitteilten.
Künftig sollen die Frauen in der Spielzeit 2023/24 ein Mindestjahresgehalt von 21.000 Euro erhalten. Je nach Entwicklung der Einnahmen der Liga könnten es auch bis zu 23.000 Euro sein. Für die Spielzeit 2024/25 sei ein Mindestgehalt von 22.500 Euro und für 2025/26 ein Gehalt von mindestens 23.500 Euro vereinbart worden.
Die Gewerkschaft betonte jedoch, dass es sich bei der Einigung über die Gehälter nur um einen «ersten Schritt» handeln könne. Nun gehe es darum, in Fragen wie dem Mutterschutz, Maßnahmen gegen sexuelle Belästigung, Aufwandsentschädigungen und weitere Forderungen voranzukommen.
Die Fußballerinnen waren zum Saisonauftakt am vergangenen Wochenende in den Streik getreten, nachdem die Liga zunächst nur ein Mindestjahresgehalt von 20.000 Euro für die neue Saison angeboten hatte. Die AFE hatte mindestens 23.000 gefordert. Das sei für die Clubs der Liga F bei garantierten Einnahmen von knapp 100 Millionen Euro für die Saison 2023/2024 problemlos zu finanzieren. Bisher galt seit 2019 ein Mindestgehalt von nur 16.000 Euro. In der Bundesliga lag das Brutto-Durchschnittsgehalt nach Angaben des Deutschen Fußball-Bundes zuletzt bei 3500 Euro. Die Stars der Topclubs FC Barcelona und Real Madrid gelten mit sechsstelligen Jahresgehältern zu den Topverdienerinnen in Europa.
Es war nicht der erste Streik im spanischen Frauenfußball. Vor über dreieinhalb Jahren erreichten die Spielerinnen mit einem Ausstand, dass Gewerkschaften und Clubs im Februar 2020 erstmals einen Tarifvertrag unterzeichneten, der unter anderem ein Mindestgehalt sowie Mutterschutz vorsieht.
Auch das Nationalteam will nach dem Rücktritt des Präsidenten des Fußballverbandes RFEF, Luis Rubiales, wieder spielen. Am 26. September treten die Weltmeisterinnen in der Nations League A Frauen gegen die Schweiz an.