Der Geschäftsführer und Mehrheitsgesellschafter Martin Kind möchte seine Anteile an dem Fußball-Zweitligisten Hannover 96 nach seinem Ausscheiden an seinen jüngeren Sohn Matthias Kind übertragen.
Der 47 Jahre alte Musik-Manager lebte in den vergangenen 25 Jahren größtenteils in den USA und sei nun dabei, sich bei 96 «qualifiziert in die Themen einzuarbeiten», sagte Kind senior der «Hannoverschen Allgemeinen Zeitung». Einen Zeitpunkt für seinen Ausstieg bei 96 nannte er jedoch noch nicht.
Der 79 Jahre alte Hörgeräte- und Augenoptik-Unternehmer ist seit 1997 mit einer kurzen Unterbrechung die wichtigste Figur des Clubs. Zunächst wurde Kind zum Präsidenten des damaligen Drittligisten gewählt. 1999 gliederte er den Profifußball-Bereich in die Hannover 96 GmbH & Co. KGaA aus. Die gehört zu 100 Prozent einer weiteren GmbH und Co. KG, deren drei Gesellschafter die Unternehmer Kind, Gregor Baum und Dirk Roßmann sind.
Profifußball-Boss Kind liefert sich unter dem Dach der verschiedenen 96-Gesellschaften seit Jahren einen erbitterten Streit mit der Führung des Muttervereins Hannover 96 e.V. Beide Seiten sind aneinander gebunden, weil die nur im deutschen Profifußball geltende 50+1-Regel dem eingetragenen Verein weiterhin einen entscheidenden Einfluss auf den Profibereich sichert. Kind leitet und finanziert diesen Bereich jedoch.
Sein älterer Sohn Alexander ist gemeinsam mit Martin Kind Geschäftsführer des Hörgeräte-Unternehmens. Dessen jüngerer Bruder soll in Zukunft bei Hannover 96 einsteigen.