Wirtschaftlich auf dem Weg der Konsolidierung, wegen der sportlichen Krise aber dennoch in Nöten: Der FC Schalke hat erstmals seit 2018 wieder schwarze Zahlen geschrieben. Wie der nur zwei Punkte von der Abstiegszone entfernte Fußball-Zweitligist mitteilte, betrug das Konzernergebnis für das vergangenen Kalenderjahr 6,9 Millionen Euro.
Noch im Vorjahr hatte der Traditionsclub ein Minus von 19,4 Millionen Euro vermeldet. Die Nettofinanzverbindlichkeiten sanken von 139,9 Millionen Euro auf 128,5 Millionen Euro. Die Umsatzerlöse konnten im Vergleich zu 2022 von 157 auf 168,3 Millionen Euro gesteigert werden.
«Wir sind sehr froh, dass wir unter schwierigen Voraussetzungen unsere wirtschaftlichen Ziele wie geplant erreichen konnten», sagte das für den Bereich Finanzen zuständige Vorstandsmitglied Christina Rühl-Hamers. «Dem Club ist es gelungen, wichtige wirtschaftliche Parameter zu verbessern.»
Altlasten machen Schalke zu schaffen
Auf dem schwierigen Weg zum avisierten Abbau des hohen Schuldenberges machen Schalke noch immer Altlasten zu schaffen. So musste der FC Schalke 2023 rund 16 Millionen Euro für vertraglich festgelegte Zins- und Tilgungszahlungen leisten. «Ein Blick auf den DFL-Finanzreport zeigt, dass viele Clubs aus der 2. Liga diese Summe nicht einmal für ihre Lizenzmannschaft ausgeben», kommentierte Rühl-Hamers. Diese Kosten erschweren nach Aussage der Finanzchefin die Investitionen in das «Kerngeschäft Fußball».
Laut Vereinsmitteilung muss das negative Eigenkapital, das auf 103,3 Millionen Euro gesenkt werden konnte, in diesem Jahr um mindestens fünf weitere Prozent verringert werden. Ansonsten droht laut DFL-Statuten ein Abzug von drei Punkten.
Besonders groß sind die Sorgen vor einem weiteren Abstieg in die 3. Liga. «Wir haben am 15. März fristgerecht die Lizenzierungsunterlagen für die 2. und 3. Liga eingereicht. Was die Drittliga-Planungen betrifft, rechnen wir damit, dass die vorläufige Erteilung der Lizenz nur unter Bedingungen erfolgen wird. Wir sind allerdings überzeugt davon, den Klassenerhalt zu schaffen», kommentierte Rühl-Hamers.