Die Fußball-Bundesliga der Frauen war in der vergangenen Saison vor der erfolgreichen Europameisterschaft weiterhin ein Zuschussgeschäft. Die zwölf Vereine machten im Schnitt einen Verlust in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Dies geht aus dem vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) veröffentlichten Report für die Spielzeit 2021/22 hervor. Gleichzeitig stiegen die Einnahmen auf einen Rekordwert von insgesamt 17 Millionen Euro oder 1,4 Millionen Euro pro Club.
Die roten Zahlen bereiten dem DFB aber keine großen Sorgen. Die Liga befinde sich «in keiner wirtschaftlich bedrohlichen Situation. Das negative Saisonergebnis spiegelt vielmehr das immer größer werdende nachhaltige Engagement der Lizenz-Clubs im Frauenfußball wider», hieß es. Man sei bereit, Investitionen zu tätigen, sehe damit aber auch werthaltige Gegenleistungen hinsichtlich Marke und Imagegewinn verbunden. Die Bilanzdaten der Teams lassen sich ohnehin nur schwer vergleichen. Die Fehlbeträge werden teilweise von den Lizenz-Clubs der Männer ausgeglichen.
Zudem rechnet der DFB teilweise mit einem Boom in dieser Spielzeit – nach der begeisternden EM in England mit Rekord-Einschaltquoten im Fernsehen. «Die laufende Saison 2022/2023 bricht schon jetzt alle Rekorde», sagte Vizepräsidentin Sabine Mammitzsch auch mit Blick auf die Zuschauerzahlen. 2021/22 kamen durchschnittlich 806 Fans, jetzt sind es schon mehr als 3000.
Für die im Vergleich zu 2017/18 um 40 Prozent höheren Einnahmen sind nach DFB-Angaben vor allem die zusätzlichen Erträge aus der Champions League verantwortlich. Im Durchschnitt hat jeder Verein 1,42 Millionen Euro eingenommen. Gleichzeitig sind die Gesamtaufwendungen gegenüber der Vorsaison im Schnitt pro Verein noch einmal um fast eine halbe Million auf 2,93 Millionen Euro gewachsen.