Der frühere Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge plädiert bei der personellen Erneuerung des Deutschen Fußball-Bundes für eine Frau in der Führungsspitze.
«Ich würde dem DFB eine starke Frau in der Führung wünschen, weil eine Frau speziell in den Punkten Loyalität und Harmonie dem DFB gut zu Gesicht stehen würde und auch der positiven Entwicklung des Frauenfußballs Rechnung tragen würde», sagt Rummenigge (66) im Interview der Deutschen Presse-Agentur.
Auf dem DFB-Bundestag am 11. März in Bonn wird ein neuer Präsident als Nachfolger für den im Mai vergangenen Jahres zurückgetretenen Fritz Keller (64) gewählt. Bernd Neuendorf (60), der Präsident des Fußball-Verbandes Mittelrhein, tritt dann gegen Interimschef Peter Peters (59) an. «Ich denke, dass Herr Neuendorf als Favorit ins Rennen geht, weil zwei Drittel der Stimmen aus dem Amateurlager kommen. Die wird er auf sich vereinen können», glaubt Rummenigge.
Tiefe Vertrauenskrise
Der langjährige Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München ist aber skeptisch, dass alleine die Neuwahl eines Präsidenten den Verband aus seiner tiefen Vertrauenskrise herausführen wird. «So lange sich die Spitze des DFB weiterhin illoyal und disharmonisch zeigt, gehe ich nicht von einem Befreiungsschlag aus», äußert Rummenigge. Der seit Jahren miese DFB-Zustand liegt für ihn «an den handelnden Personen».
Rummenigge bezweifelt, dass der neue DFB-Präsident die Gräben zwischen Profis und Amateuren wieder zuschütten kann: «Aktuell will der Profifußball mit dem DFB doch gar nichts mehr zu tun haben, weil das Image des DFB längst zu einem Malus für den deutschen Fußball geworden ist. Aber man sollte der demnächst neugewählten Führung eine seriöse und faire Chance geben, Dinge auch wieder zu verbessern.»