Der frühere Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge schwärmt von Bayer Leverkusens Chefcoach Xabi Alonso (41).
«Er hat einen klaren Plan, er hat seine Laufbahn sehr systematisch aufgebaut: Er war in der Jugend bei seinem Heimatverein Real San Sociedad, dann in der zweiten Mannschaft. Er hat sich ganz bewusst die Zeit genommen, den Trainerberuf von Grund auf zu lernen. Spätestens da war mir klar, dass das mal ein großer Trainer wird», sagte Rummenigge (68) im Interview der Funke-Mediengruppe.
Bereits in Alonsos Zeit als Bayern-Spieler (2014 bis 2017) habe er als damaliger Vorstandsvorsitzender des FCB dem «sehr intelligenten Menschen» eine große Trainerkarriere vorausgesagt. Zudem habe der Baske unter den «besten Trainern der Welt» als Spieler trainiert: «Rafael Benitez in Liverpool, Jupp Heynckes bei Bayern, Pep Guardiola bei Bayern, Carlo Ancelotti bei Real Madrid.»
Rummenigge kritisiert Konzept des BVB
Im Tabellenführer Leverkusen sieht das aktuelle Bayern-Aufsichtsratsmitglied Rummenigge auch den härtesten Konkurrenten des Rekordmeisters. «Es wird anspruchsvoll für uns, die Leverkusener da oben noch wegzuholen. Sie verdienen großen Respekt, weil sie wirklich attraktiven Fußball spielen», sagte Rummenigge, der auch einen Seitenhieb auf Borussia Dortmund platzierte. Dass der BVB aktuell in der Tabelle weit hinter Leverkusen und den Bayern hinterherhinke, habe auch mit dem Konzept der Westfalen zu tun, in der Vergangenheit eher internationale Top-Talente als Wertobjekte aufzubauen und teuer zu verkaufen.
«Es gab im deutschen Fußball einen Jugendwahn, es wurden viel zu viele Transfers gemacht, um ein Geschäftsmodell zu kreieren, in dem die Spieler später mit Gewinn verkauft werden. Auch hier in Dortmund», sagte der gebürtige Westfale Rummenigge. «Und dann geht ein Sancho zu Manchester United, ein Haaland zu Manchester City, ein Bellingham zu Real. Das war aber nicht nur für Dortmund ein Verlust, die ganze Bundesliga verliert Attraktionen.»