Am Ende lächelte Cristiano Ronaldo dann doch. Portugals Superstar schoss ein paar Bälle auf die Tribünen des Estádio do Dragão, die Fans in Porto jubelten ihm zu.
«Wir sind da, wo wir hingehören!», schrieb der 37-Jährige wenig später auf Instagram. Dank eines nüchternen 2:0-Erfolgs im Playoff-Finale gegen Nordmazedonien kann Ronaldo mit Portugal seine fünfte Fußball-WM spielen. Er darf nun den letzten großen Titel seiner Karriere jagen.
Wenn am 18. Dezember beim Winter-Turnier in Katar das Finale ansteht, könnte es sogar zum letzten Duell mit seinem Dauer-Rivalen aus Südamerika kommen: Portugal gegen Argentinien, Ronaldo gegen Lionel Messi – es wäre ein Endspiel der Extraklasse kurz vor dem wahrscheinlichen Abschluss zweier außergewöhnlicher Karrieren. Es gibt daneben aber auch mal wieder große Namen, die beiden bei ihrer fünften WM-Teilnahme zuschauen müssen: Zlatan Ibrahimovic wird nach dem Playoff-Aus mit Schweden wohl nie mehr auf der WM-Bühne zu sehen sein, auch BVB-Stürmer Erling Haaland fehlt in Katar. Ein Überblick:
Wer dabei ist:
Cristiano Ronaldo: Kurz nach dem Abpfiff wirkte er noch etwas zerknirscht, weil er kein Tor geschossen hatte. Dann posierte aber auch Ronaldo stolz auf Portugals Team-Foto. «Wir haben einen Traum und werden ihn jagen», sagte Nationalcoach Fernando Santos nach dem Sieg gegen Nordmazedonien. Dass Ronaldo genau für diesen Traum nochmal alles investieren wird, dürfte niemanden überraschen. «Die Jahre vergehen, aber die Ziele bleiben immer die gleichen», schrieb er Mittwoch auf Instagram zu einem Foto von ihm und seinem 39 Jahre alten Teamkollegen Pepe. Es steht außer Frage: Sollten Ronaldo und Pepe fit sein, sind sie in Katar dabei – und jagen den Traum.
Lionel Messi: Das Turnier-Ticket hat der Argentinier schon länger sicher. Wie Ronaldo würde auch Messi allein durch die Teilnahme an der WM in einen erlauchten Kreis vorstoßen. Nur Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus sowie die Mexikaner Rafael Márquez und Antonio Carbajal kamen bislang bei fünf Weltmeisterschaften zum Einsatz. Theoretisch könnte der 34-Jährige sogar Matthäus als WM-Rekordspieler ablösen. Der Deutsche führt mit 25 WM-Einsätzen derzeit die Liste an, Messi steht bei 19 Partien.
Neymar: Von solchen Zahlen ist Brasiliens Neymar weit entfernt. Und er wird in diese Sphären wohl auch nicht mehr vorstoßen. Der 30-Jährige hat bereits angekündigt, dass das Turnier in Katar höchstwahrscheinlich seine letzte WM sein wird. Nach dem 1:7-Debakel gegen Deutschland beim Heim-Event 2014 und dem Viertelfinal-Aus in Russland 2018 will auch er sich den großen Traum erfüllen.
Kylian Mbappé: Das hat Kylian Mbappé bereits geschafft. Der heute 23-Jährige hatte schon beim Turnier vor vier Jahren teils überragende Leistungen gezeigt. Auch deshalb holte Frankreich letztlich den Titel, Mbappé wurde als bester Nachwuchsspieler des Turniers ausgezeichnet. In Katar wird er neben Ronaldo, Messi und Co. zu den größten Stars zählen.
Robert Lewandowski: Da wurde selbst der Angreifer des FC Bayern nervös. «Das war einer der schwierigsten Elfmeter meines Lebens», sagte der 33-Jährige nach dem 2:0 im Playoff-Finale mit Polen gegen Schweden. Trotzdem verwandelte Lewandowski (50. Minute) und ebnete den Polen damit den Weg nach Katar. Anschließend tanzten er und seine Teamkollegen vor Freude in der Kabine. «Jetzt können wir feiern. Ich bin glücklich und stolz!»
Wer fehlt:
Zlatan Ibrahimovic: Dieser Abschluss hätte ihm gefallen. 41 Jahre wäre der Schwede beim Turnier in Katar alt gewesen. Nach der Niederlage gegen Polen wird man den Angreifer des AC Mailand aber nun wohl nie mehr auf der WM-Bühne sehen. Seine sportliche Zukunft im Nationalteam ließ er zunächst offen. «Das Wichtigste ist, was mit Schweden passiert, nicht was mit mir persönlich passiert», sagte er.
Erling Haaland: Dem Norweger ist schon länger klar, dass er nach der verpassten Qualifikation bei der WM fehlen wird. Anders als Ibrahimovic, Ronaldo und Co. steht der Ausnahmeangreifer von Borussia Dortmund aber erst am Beginn seiner Laufbahn. Im Sommer wird Haaland 22. Sollte er für die Skandinavier künftig so verlässlich treffen wie Ibrahimovic zu seinen Glanzzeiten, dürften sie bei der WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko dabei sein.
Mohamed Salah: Viel bitterer geht es nicht. Erst im Elfmeterschießen gegen Senegal verpasst Ägyptens Star-Stürmer das WM-Ticket. Während seines Strafstoßes wird er derart massiv von Laserpointern aus dem Publikum geblendet, dass er wohl auch deshalb verschießt. Sein Liverpool-Teamkollege Sadio Mané macht es kurz darauf besser und schießt den Senegal zur Weltmeisterschaft.