Max Kruse ist zurück auf der Fußball-Bühne – wenn auch nicht der ganz großen. Der ehemalige Nationalspieler ist nach seinen letzten Stationen beim VfL Wolfsburg und beim 1. FC Union Berlin nun in der westfälischen Provinz beim SC Paderborn in der 2. Bundesliga gelandet.
Die Vertragszeit des früheren deutschen Nationalspielers gab der ostwestfälische Club nicht explizit bekannt, offenbar erhält der 35-Jährige aber zunächst einen Kontrakt für eine Saison. «Endlich ist es wieder soweit, ich darf wieder gegen den Ball treten», sagte der prominente Neuzugang.
«Die Gespräche waren von Anfang an sehr, sehr gut und haben mich überzeugt», sagte Kruse, der die Rückennummer 10 erhält: «Ich habe richtig Bock auf Fußball, bin erfolgshungrig und will mit dem SC Paderborn 07 oben angreifen!» Paderborns Sportchef Benjamin Weber erklärte: «Die fußballerischen Qualitäten und der Torinstinkt von Max sind unbestritten. Auch seine Führungsstärke sowie seine Erfahrung auf nationaler wie internationaler Ebene werden wir uns sehr weiterhelfen.»
In Wolfsburg ausgemustert
Der 35 Jahre alte Kruse, der im November vergangenen Jahres von Trainer Niko Kovac beim VfL Wolfsburg ausgemustert worden war, glaubt, dass er mit seinem neuen Team in der starken und attraktiven 2. Liga eine gute Rolle spielen kann. «Mit den Bundesligaabsteigern ist eine enorme Qualität in der Liga dazugekommen. Ich bin optimistisch, dass wir auch dieses Jahr wieder attraktiven Fußball spielen werde», sagte Kruse. «Ich freue mich auf die Fans und hoffe, dass mich alle gut aufnehmen werden in der Mannschaft.»
Seine Laufbahn war bislang durchaus erfolgreich mit 14 A-Länderspielen und der Olympia-Teilnahme in Tokio. 370 Erst- und Zweitligaspiele für Wolfsburg, Union, Borussia Mönchengladbach, Werder Bremen, den SC Freiburg und den FC St. Pauli stehen in seiner Statistik. 117 Treffer erzielte er dabei. Doch Kruse sorgte auch außerhalb des Platzes immer wieder für Schlagzeilen und verdiente sein Geld zuletzt bei Pokerturnieren. Bei Olympia machte er seiner Freundin vor laufenden Kameras einen Heiratsantrag.
Sportlich kann dem Zweitligisten ein solch routinierter Spieler mit Torgefahr durchaus helfen. «Uns hat es zuletzt ein wenig an der Spielreife gefehlt», sagte Trainer Lukas Kwasniok am vergangenen Sonntag beim Trainingsauftakt. In Marvin Pieringer (10 Treffer) hat der Club einen der besten Torschützen verloren und in Dennis Srbeny (4) einen erfahrenen Angreifer. Zudem ist Stürmer Felix Platte (7) verletzungsanfällig. Kruse freut sich, dass er jetzt wieder einsteigen kann. «Ich bin richtig heiß auf Fußball», sagte er.