Marco Richter hielt einfach drauf. Drin war das Ding. Mit seinem zweiten Tor im dritten Spiel nach seiner Krebs-Diagnose hat der Offensivmann von Hertha BSC seinen Comeback-Traum um das nächste wunderschöne Kapitel bereichert.
Sogar der Leverkusener Torwart Lukas Hradecky konnte sich den Emotionen nicht entziehen, dabei war er von Richter und dessen Schuss aus gut 25 Metern gerade ziemlich düpiert worden. «Keinem gönne ich das mehr als Marco Richter, so ein Tor zu machen», sagte der Bayer-Keeper nach dem 2:2 in der Fußball-Bundesliga in Berlin.
«Eine packende Geschichte»
Gegen Dortmund hatte Richter bei seinem Comeback die Latte getroffen, gegen Augsburg schob er zum 2:0-Endstand ein und nun der sehenswerte zwischenzeitliche Führungstreffer zum 2:1 gegen Bayer. Es läuft bei dem 24-Jährigen – und das ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit zwei Monate nach der Nachricht vom Hodenkrebs und der folgenden Operation. «Das ist natürlich eine packende Geschichte, wie Marco damit umgegangen ist. Und das ist die Krönung mit diesem Traumtor heute», sagte Trainer Sandro Schwarz.
Richter selbst sieht sich noch nicht auf dem alten Level. «Das eine oder andere Prozent im Ausdauerbereich fehlt noch. Dennoch geht es mir sehr, sehr gut», sagte er der ARD-«Sportschau». «Toreschießen ist für einen Fußballer das Größte. Es freut mich extrem, dass ich der Mannschaft wieder helfen konnte, dass ich auf dem Platz stehe. Alles gut. So wollen wir weiter machen.»
Eine Fortsetzung des Fußball-Rührstücks ist also keinesfalls ausgeschlossen, auch wenn Schwarz noch keinen Platz in der Startelf im nächsten Spiel am Freitag in Mainz versprechen wollte. «Sensationell. Im Training macht er das auch. Er probiert es aus allen Lagen», beschrieb Hertha-Kapitän Marvin Plattenhardt Richters Torschuss-Laune.