Im gellenden Pfeifkonzert der Fans von Manchester City blieb Antonio Rüdiger ganz ruhig. Zumindest äußerlich.
Der deutsche Fußball-Nationalspieler nahm Anlauf für den entscheidenden Elfmeter, platzierte ihn links unten, musste kurz zittern – doch dann sprang der Ball vom Innenpfosten ins Tor. Halbfinale der Champions League. 4:3 im Elfmeterschießen. Der Innenverteidiger sprintete vor lauter Freude in Richtung seiner Teamkollegen, die ihn unter sich begruben.
«Es ist eine Erleichterung. Wir haben so viel in dieses Spiel investiert», äußerte sich der völlig erschöpfte Jude Bellingham im Anschluss an die Partie. Der ehemalige BVB-Profi, Rüdiger und die anderen Real-Spieler waren von Citys Ballbesitzfußball praktisch 120 Minuten eingeschnürt worden – trotzdem jubelten am Ende die Königlichen.
«Es ist so schwierig hier. Sie haben fast permanent den Ball und lassen dich hin und her laufen. Die meisten Teams würden dabei auseinanderfallen», sagte Bellingham. «Aber wir haben wirklich gut dagegengehalten.» Bis auf das Tor von Kevin De Bruyne (76.) kam die Mannschaft von Trainer Pep Guardiola tatsächlich zu keinem weiteren Treffer in der regulären Spielzeit. Rodrygo (12.) hatte Real in Führung gebracht.
Im Elfmeterschießen parierte Real-Torwart Andrij Lunin dann zwei Strafstöße der Engländer – ehe Rüdiger den entscheidenden für Real verwandelte. Und in bereits zwei Wochen geht es für die Spanier im ersten von zwei Halbfinal-Spielen nun gegen die Bayern. Eine große Rolle spielte das für Real Mittwochnacht aber erst mal nicht. Schließlich steht an diesem Sonntag zunächst der Clásico gegen den FC Barcelona an.