RB Leipzig hat einen weiteren Rückschlag im Titelrennen vermieden und die Ergebniskrise des VfL Wolfsburg verlängert.
Die Mannschaft von Trainer Marco Rose kam nach zuletzt zwei sieglosen Partien in der Fußball-Bundesliga zu einem 3:0 (1:0)-Auswärtserfolg in der VW-Stadt. Emil Forsberg (14. Minute), der eingewechselte Konrad Laimer (85.) und Dominik Szoboszlai (90.) trafen für die deutlich verbesserten Leipziger.
Die Wolfsburger dagegen warten nach ihrem fulminanten Jahresstart nun schon seit fünf Pflichtspielen auf einen Sieg. Die Auswahl von Chefcoach Niko Kovac droht den Anschluss an die Europa-League-Plätze zu verlieren, Leipzig dagegen mischt wieder in der Spitzengruppe mit. Neben dem erhofften Dreier sorgte auch das ersehnte Comeback von Christopher Nkunku für beste Stimmung bei den Gästen aus Sachsen.
Nach mehr als dreimonatiger Pause wegen eines Außenbandrisses wurde der 24 Jahre alte Angreifer in der 68. Minute eingewechselt, was die RB-Fans ebenso wie das zwischenzeitlich eingeblendete 2:1 der Gladbacher gegen den FC Bayern mit reichlich Applaus quittierten.
Mit der erwarteten Rückkehr zur Viererkette setzte Rose auf eine taktische Änderung – die prompt aufging. Sowohl beim jüngsten 0:0 in Köln als auch bei der 1:2-Niederlage gegen Union Berlin vor einer Woche hatten es die Leipziger mit einer Dreierkette versucht. Mit mäßigem Ertrag. An diesem regnerisch-windigen Nachmittag ließen die Gäste vor 24.831 Zuschauern in der Arena am Mittellandkanal in der Defensive wenig zu und setzten von Beginn an offensive Akzente.
Diese wurden nach einer Viertelstunde belohnt, als der Ball nach einer unübersichtlichen Situation und missglückter VfL-Abwehraktion bei Forsberg landete. Vom Innenpfosten sprang der wuchtige Schuss des Schweden zur Führung ins Tor. Bei den Gästen, die im Gedenken an den gestorbenen früheren Stabhochspringer und ihren ehemaligen Athletiktrainer Tim Lobinger schwarze Armbinden trugen, kehrten wieder mehr Kreativität und Leichtigkeit ins Spiel zurück.
David Raum nach feinem Zuspiel von Forsberg (39.) und Szoboszlai mit einem Freistoß (41.) hätten erhöhen können, scheiterten aber an VfL-Schlussmann Koen Casteels oder dem Außenpfosten. Kovac reagierte auf den mäßigen Auftritt seiner Elf und brachte nach dem Wechsel in Maxence Lacroix (für Paulo Otavio) und Omar Marmoush (für den wirkungslosen Luca Waldschmidt) zwei frische Kräfte. Offensiv zu harmlos und defensiv fehleranfällig hatten sich die Wolfsburger in der ersten Hälfte präsentiert.
«Wenn man nach oben will, sollte man dieses Spiel gewinnen. Wenn wir da bleiben wollen, wo wir sind, sollten wir es auch gewinnen. Denn die Clubs von hinten drücken», hatte Kovac vor der Partie gesagt. Nach dem Start ins Jahr mit sechs Punkten und 11:0 Toren stottert der Wolfsburger Motor nun bedenklich.
Zwar belebte sich das Spiel des VfL in der zweiten Halbzeit. Doch RB-Torwart Janis Blaswich reagierte stark gegen Felix Nmecha (50.), und der Schuss von Micky van de Ven ging weit am Tor vorbei (65.). Während die Wolfsburger keine Mittel fanden, kam auf der anderen Seite Nkunku zu seinem Comeback und hatte in der 81. Minute die große Chance zum 2:0 für RB. Für die Entscheidung sorgten dann jedoch Laimer und Szoboszlai.