Nach den rassistischen Beleidigungen gegen die U21-Nationalspieler Youssoufa Moukoko und Jessic Ngankam hat der Deutsche Fußball-Bund rechtliche Schritte angekündigt.
Der DFB habe entschieden, «dass wir strafrechtlich gegen diese Personen vorgehen werden», sagte Joti Chatzialexiou, Sportlicher Leiter Nationalmannschaften im Verband, in Batumi. Man werde versuchen, «alles Mögliche zu tun, um diese Täter und Menschen zur Rechenschaft zu ziehen.» Man müsse sich einfach gegen diese Menschen stellen.
In einem Statement richtete der DFB deutliche Worte an die Menschen, die beleidigende Kommentare geschrieben haben: «Ihr widert uns an. Ihr seid keine Fans, euch brauchen wir nicht, euch wollen wir nicht», twitterte der Verband.
Die beiden Stürmer hatten beim 1:1 der deutschen Mannschaft zum EM-Auftakt gegen Israel im georgischen Kutaissi je einen Elfmeter verschossen und damit die größten Chancen auf einen Sieg vergeben. Moukoko hatte anschließend von rassistischen Kommentaren gegen sich und Ngankam in den sozialen Netzwerken berichtet.
Trainer Antonio Di Salvo bezeichnete Diskriminierung, Hetze und Rassismus im Internet als «feige» und «ekelhaft». «Das ist allerunterste Schublade», sagte Di Salvo. Solche Menschen seien «selbst eine Randgruppe und Feiglinge, weil sie sich nie zutrauen würden, das persönlich zu sagen.»
Di Salvo: Konzentration auf das Sportliche
Di Salvo sprach vor dem zweiten Gruppenspiel gegen Tschechien auch von der Reaktion der DFB-Auswahl. «Die Mannschaft hat jetzt ein klares Zeichen gesetzt: Wir konzentrieren uns nun nur auf das Sportliche, wir lassen uns nicht spalten, wir sind eins», sagte der Nationaltrainer. Das wolle man jetzt auf dem Platz zeigen. Er werde daher erst einmal nicht mehr über die Attacken gegen seine Spieler sprechen.
Am Sonntag (18.00 Uhr MESZ/Sat.1) steht in Batumi das zweite EM-Spiel gegen Tschechien an. Nach dem 1:1 zum Start braucht der Titelverteidiger dringend einen Sieg. Sonst droht das Team schon vor dem Gruppenfinale gegen England am Mittwoch die Ziele wie den Einzug in die K.o.-Phase und die Qualifikation für die Olympischen Spiele aus den Augen zu verlieren.