Österreichs deutscher Fußball-Nationaltrainer Ralf Rangnick wünscht sich beim Aufbau eines nationalen Trainingszentrums eine breite Beteiligung sowie eine Modernisierung des Wiener Ernst-Happel-Stadions nach dem Vorbild von Leipzig.
Er habe dem Präsidenten des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB), Klaus Mitterdorfer, gesagt, dass bei einem solchen Projekt alles Sinn ergeben müsse, was man plane, sagte der 65-Jährige im Interview der «Süddeutschen Zeitung». «Zu unseren ÖFB-Leuten habe ich gesagt: Wir müssen die Spieler in die Planungen einbeziehen. Der Campus wird unser neues Wohnzimmer, da müssen sich alle wohlfühlen», erklärte Rangnick.
Der ÖFB hat bislang kein eigenes Trainingszentrum und plant den Bau eines Campus‘ in Wien. «Wir haben Top-Plätze, im Sommer optimale klimatische Voraussetzungen und sensationelle Hotels. Real, Liverpool, Milan, alle kommen zu uns – aber der ÖFB hat kein eigenes Zuhause für die Nationalteams», beschrieb Rangnick den Ist-Zustand.
Happel-Stadion «ist in die Jahre gekommen»
Der Standort für ein solches Zentrum hänge nach seiner Meinung zentral davon ab, wo die meisten Heimspiele ausgetragen würden. «Ich bleibe dabei: Das Happel-Stadion mit seiner Lage ist eigentlich perfekt, das kannst du dir nicht schöner malen. Aber es ist in die Jahre gekommen», sagte der frühere Bundesliga-Trainer und -Manager. Dabei erinnerte er daran, dass im Happel-Stadion im Juni 2022 beim Länderspiel gegen Dänemark erst das Flutlicht ausgefallen war und sich anschließend ein Loch im Rasen aufgetan hatte.
«Dieses wunderbare Stadion müsste zeitgemäß umgebaut werden. Man könnte mit Rücksicht auf den Denkmalschutz die Fassade bewahren, aber innen alles neu gestalten, ähnlich wie es zum Beispiel in Leipzig gelungen ist. Dann hätte Wien eine moderne Event-Arena für große Fußballspiele, aber auch für Megakonzerte», sagte Rangnick. Dafür bedürfe aber des Schulterschlusses mit Investoren. In Leipzig ist die Red-Bull-Arena in das frühere Zentralstadion hineingebaut worden.
Im Ernst-Happel-Stadion spielt Österreich an diesem Dienstag (20.45 Uhr/ZDF) gegen die deutsche Nationalmannschaft.