Der Bremer Innensenator Ulrich Mäurer beklagt im Streit um die zusätzlichen Polizeikosten bei Hochrisikospielen der Fußball-Bundesliga die mangelnde Unterstützung anderer Bundesländer.
«Da gibt es Kollegen, die sehen realistisch die Größe des Profifußballs. Und man fragt sich: Ist es wirklich sinnvoll, sich mit diesen Großen da anzulegen? Und einige haben sich dafür entschieden, das nicht zu machen», sagte der SPD-Politiker dem Magazin «Sport inside» des WDR-Fernsehens.
Bremen hat der Deutschen Fußball Liga seit 2015 mehrfach die zusätzlichen Kosten für Polizei-Einsätze bei Hochrisiko-Spielen wie zwischen Werder und dem Erzrivalen Hamburger SV in Rechnung gestellt. In einem jahrelangen Rechtsstreit mit der DFL setzte sich das kleinste deutsche Bundesland schließlich durch. Erst im vergangenen Monat befürworteten auch die Präsidenten der Rechnungshöfe der Länder und des Bundes dieses Bremer Modell. Trotzdem hat Mäurer unter seinen Innenminister-Kollegen aktuell nur Rheinland-Pfalz an seiner Seite. Zahlreiche andere Bundesländer lehnen das Bremer Vorgehen auch nach der Empfehlung durch die Rechnungshöfe ab.
Mäurer macht dafür das Verhalten der DFL und auch die große Nähe einiger Minister-Kollegen zum Profifußball verantwortlich. Einige von ihnen seien «so dicht mit dem Fußball verbunden, dass man gar nicht mehr trennen kann, ob ich mit Fußball oder mit Inneres spreche», sagte der 70-Jährige. Die Folge sei: «Der Steuerzahler wird belastet. Gerade bei diesen Risikospielen ist das absolut unverhältnismäßig.»