Trotz Pfiffen bei der Hymne und der Niederlage war die Rückkehr in die EM-Qualifikation für Israels Fußball-Nationalmannschaft ein wichtiger Schritt in Richtung Normalität.
«Der Krieg ist Teil unseres Lebens. Aber wir wollen Motivation daraus ziehen und den Menschen in Israel ein Lächeln schenken», sagte Kapitän Elia Dasa nach dem 0:1 im Kosovo. Trainer Alon Hazan sagte: «Ich suche keine Ausreden. Es war schwierig, ins Spiel zu finden. Jetzt freuen wir uns auf die nächsten Spiele.» Man sei sehr enttäuscht, den Menschen «zu Hause kein Lächeln geschenkt zu haben».
Das Spiel in Pristina fand unter hohen Sicherheitsvorkehrungen statt. Während der israelischen Hymne waren im Stadion Pfiffe und Buhrufe von den Tribünen zu hören. Medienberichten zufolge wurde die Nationalmannschaft von mehr als 30 Geheimdienstmitarbeitern begleitet. Direkt nach der Begegnung flog die Mannschaft nach Budapest, wo aufgrund des Gaza-Kriegs die Heimspiele stattfinden. Dort empfängt das Team am Mittwoch die Schweiz.
Vier Spiele binnen etwas mehr als einer Woche
Das entscheidende Tor bei widrigen Platzverhältnissen erzielte der frühere Bremer Milot Rashica in der 41. Minute. Bayerns Ersatztorwart Daniel Peretz saß am Mittwochabend auf der Bank. Durch die Niederlage belegt Israel in Gruppe I weiter Platz drei mit vier Punkten Rückstand auf die Schweiz.
Die Spiele Israels wurden im Oktober aufgrund des Gaza-Kriegs nicht ausgetragen. Deshalb absolviert die Mannschaft nun vier Spiele binnen etwas mehr als einer Woche. Nach den Begegnungen im Kosovo und gegen die Schweiz stehen die Spiele gegen Rumänien und in Andorra auf dem Programm.
Auslöser des Krieges war das Massaker, das Terroristen der islamistischen Hamas sowie anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober im Grenzgebiet verübt hatten. Auf israelischer Seite waren dabei und in den Tagen darauf mehr als 1400 Menschen getötet worden, darunter auch viele Frauen, Kinder und Jugendliche.
Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn vor einem Monat nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums auf über 10 000 gestiegen. Die Zahlen und Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.