Die Bürgerbewegung Finanzwende will mit einer Petition den von der Deutschen Fußball Liga (DFL) angestrebten Investoreneinstieg stoppen.
«Ein Private-Equity-Einstieg würde den Fußball dramatisch verändern – und das sicher nicht zum Guten», sagte Finanzwende-Geschäftsführer Daniel Mittler in einer Mitteilung. Der Plan, sämtliche Medienrechte zu bündeln und an diesen Rechten internationale Investoren zu beteiligen, sei «gefährlich. Wir fordern Sie dazu auf, ihn abzulehnen», heißt es in der Petition.
Der Plan der DFL sieht vor, dass ein Investor 12,5 Prozent für eine Laufzeit von 20 Jahren an der Medien-Vermarktung der Bundesliga erwirbt. Dies soll der Liga frisches Kapital von rund zwei Milliarden Euro einbringen, das zu 85 Prozent in zweckgebundene Investitionen auf Zukunftsfeldern sowie in die Stärkung der Stabilität der DFL fließen sollen. Laut DFL sollen die neuen Geldgeber keine oder nur sehr eingeschränkte Mitbestimmungsrechte erhalten. Am 24. Mai wird bei einer Mitgliederversammlung über die Pläne entschieden.
Vorbehalte gegen Private-Equity-Firmen
Die Bürgerbewegung befürchtet durch den Investoreneinstieg Verschlechterungen für die Fußball-Fans. Den Geldgebern gehe es vor allem um maximale Rendite, «um fast jeden Preis». «Es gibt kein Geld ohne Gegenleistung», sagte Mittler. Das würden die Erfahrungen aus anderen Profi-Fußballligen wie in England oder Spanien zeigen: «Wenn eine Private-Equity-Firma einmal an Bord ist, geht es künftig noch mehr als bisher um möglichst große Gewinne – und nicht um die Wünsche der Fans.» Durch den Einstieg von Private-Equity-Firmen werde es massive Veränderungen geben.
In anderen Lebensbereichen wie der Pflege, dem Gesundheitswesen oder dem Immobilienmarkt seien die Auswirkungen von Private-Equity-Investoren bereits mehr als offensichtlich geworden. «In all diesen Bereichen hat die Finanzialisierung negative Folgen für uns, die Gesellschaft. Deswegen fordern wir Sie auf, die Erfahrungen anderer Lebensbereiche als Warnung zu nehmen, statt sich von einem kurzfristigen Geldregen in Versuchung führen zu lassen», heißt es in der Petition.