Ex-Trainer Volker Finke traut seinem früheren Club SC Freiburg eine Überraschung im Achtelfinale der Europa League gegen Juventus Turin zu.
Auch nach dem 0:1 in der Vorwoche beim italienischen Fußball-Rekordmeister sei es im Rückspiel am Donnerstag (18.45 Uhr/RTL+) «realistisch, dass es ein Erfolg werden kann», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. In guten Jahren, wie sie der Bundesliga-Fünfte gerade erlebe, könne man sich auch gegen ein solches Team durchsetzen und das Viertelfinale erreichen. «Es ist schwierig, aber möglich», sagte Finke, der kommende Woche 75 Jahre alt wird.
Im Hinspiel sei er überrascht gewesen, wie gut Juventus aufgetreten sei trotz der Unruhe im Verein nach dem 15-Punkte-Abzug in der Liga wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten. «Am Ende muss man sagen: Gott sei Dank war es nur ein 1:0», erklärte Finke. Das lasse die Möglichkeit, das Ergebnis in Freiburg «zu korrigieren und weiterzukommen». Neben Qualitäten der Freiburger wie Effektivität und Teamgeist könne auch das Selbstvertrauen der Spieler eine große Rolle spielen. «Du glaubst daran, wenn Du in einem so guten Jahr bist», meinte Finke, der zwischen 1991 und 2007 die Freiburger 16 Jahre lang coachte und damit Rekordtrainer im deutschen Profifußball ist.
Die Situation vor dem Rückspiel erinnere ihn an die Saison 2001/2002, als die Breisgauer in der dritten Runde des damaligen UEFA-Cups, dem Vorgänger-Wettbewerb der Europa League, mit ihm auf der Bank auf Feyenoord Rotterdam trafen. Wie aktuell in Turin verlor der SC damals das Hinspiel in den Niederlanden mit 0:1. Im Rückspiel lag die Elf kurz nach der Halbzeitpause mit 2:0 in Führung und wäre mit diesem Ergebnis ins Achtelfinale eingezogen. Rotterdam glich jedoch noch zum 2:2 aus, warf Freiburg damit aus dem Wettbewerb und gewann wenige Monate später mit einem 3:2 im Finale gegen Borussia Dortmund den Titel.