Dank zweier später Tore von Niclas Füllkrug hat Bundesliga-Aufsteiger Werder Bremen beim VfL Bochum gewonnen und das weiter punktlose Team von Trainer Thomas Reis noch tiefer in die Krise gestürzt.
Die Bremer besiegten den VfL mit 2:0 (0:0). Füllkrug traf in der 86. Minute per Kopf und in der Nachspielzeit per Foulelfmeter (90.+2). Bochum verlor so nach unruhigen Tagen mit viel Wirbel um Reis auch das fünfte Spiel in dieser Saison in der Fußball-Bundesliga und bleibt Tabellenletzter. Nach der Niederlage gerät Reis weiter unter Druck.
Vor 25.800 Zuschauern im Ruhrstadion überzeugte Bochum zwar kämpferisch, war vorne aber zu harmlos und hatte zudem Pech. Ein vermeintliches Tor von VfL-Stürmer Philipp Hofmann zählte nicht. Ein weiterer Treffer von Erhan Masovic wurde ebenfalls aberkannt.
Um Reis, dessen Vertrag 2023 ausläuft und der sich mit dem VfL bislang nicht auf eine Verlängerung einigen konnte, hatte es zuletzt zahlreiche Spekulationen gegeben. Unter anderem soll der 48-Jährige Medienberichten zufolge in der Sommerpause einen Wechsel zum FC Schalke 04 erwogen haben. Reis dementierte dies und ärgerte sich «maßlos».
Bochum mit starker Anfangsphase
Die Anfangsphase seiner Elf gegen Werder dürfte dem Coach dagegen gefallen haben. Bereits nach 44 Sekunden zwang der sehr agile Takuma Asano Werder-Keeper Jiri Pavlenka zu einer guten Parade. Keine Minute später flog ein Schuss von Kevin Stöger nur knapp am Bremer Tor vorbei. Die Bochumer kämpften zur Freude ihrer Anhänger leidenschaftlich um jeden Ball. Reis fieberte an der Seitenlinie gewohnt gestenreich und diskussionsfreudig mit. Torgefährlich wurde der VfL aber zunächst nicht mehr.
Stattdessen steigerte sich Werder. Füllkrug hatte die große Gelegenheit zur Führung, scheiterte aber freistehend an VfL-Torwart Manuel Riemann (22.).
Wenige Torchancen
Die Partie spielte sich hauptsächlich im Mittelfeld ab. Viele Möglichkeiten bekamen die Fans nicht zu sehen – bis kurz vor Pause. Erst knallte Bremens Niklas Schmidt einen Freistoß an den Pfosten, dann rettete Werder-Verteidiger Anthony Jung in höchster Not vor dem einschussbereiten Asano.
Während die Bremer auch lange ohne das große Spektakel der bisherigen Partien mit zehn Toren und zehn Gegentoren zumindest in einigen Situationen planvoll nach vorne spielten, wirkten die Bochumer recht ideenlos. Lange Bälle, ab und an mal eine Flanke aus dem Halbfeld: Auf viel mehr musste sich die Werder-Abwehr zumeist nicht einstellen.
Füllkrug dank Doppelpack Matchwinner
Einen Kopfball von VfL-Kapitän Anthony Losilla wehrte Pavlenka ab. Nach einem Zusammenprall mit Asano wurde der Torwart kurz darauf länger behandelt. Pavlenka konnte aber weiterspielen. Füllkrug köpfte Werder kurz vor dem Spielende dann erst zur Führung und erhöhte in der Nachspielzeit per Foulelfmeter.
Bochum hat die nächste Siegchance am kommenden Samstag gegen den zweiten Aufsteiger. Dann geht’s zum Ruhrgebietsrivalen FC Schalke 04.