Aus Liebe zu Hertha BSC verzichtet Jessic Ngankam auf mögliche Auftritte in der Champions League – denn der Preis wäre ein Wechsel zum Lokalrivalen 1. FC Union Berlin gewesen.
«Ich war drei, vier Minuten einfach nur ruhig, hab die Decke angeguckt und habe gedacht, das kann doch jetzt nicht wahr sein und habe das so sacken lassen. Nach fünf Minuten habe ich es geschafft, zu antworten und meinte eigentlich so direkt, nee, machen wir nicht», berichtete der U21-Fußballnationalspieler in einem am Wochenende veröffentlichten YouTube-Video des ehemaligen Hertha-Spielers Bilal Kamarieh.
Sein Berater Volker Struth habe ihm von einem konkreten Interesse der Eisernen berichtet, erzählte Ngankam. Bei einem anderen Topclub wäre die Entscheidung des 22-Jährigen möglicherweise anders ausgefallen. «Die drei Minuten habe ich trotzdem gebraucht. Weil ich so oft wieder neu angreifen musste, sooft mir meinen Arsch aufgerissen habe, Dinge gemacht habe, auf die ich eigentlich gar keine Lust hatte. Und da kommt da ein Ruf, dass da eine Mannschaft ist, die Champions League spielt, die dich wirklich haben will. Und dass es aber trotzdem nicht dazu kommen wird, weil ich Herthaner bin», sagte Ngankam.
Der Stürmer, der mit Ausnahme eines Leihjahres bei der SpVgg Greuther Fürth seit 17 Jahren das Hertha-Trikot trägt, soll bei den Berlinern eine Symbolfigur des Neuanfangs in der 2. Liga sein. Noch ist allerdings unklar, ob Ngankam tatsächlich bei seinem Heimatverein bleibt. Eintracht Frankfurt, in der kommenden Saison in der Conference League international vertreten, soll auch Interesse an einer Verpflichtung haben. Die Hertha benötigt angesichts der prekären finanziellen Lage Transfererlöse. Ngankams Marktwert liegt bei ungefähr fünf Millionen Euro.