Der englische Fußballclub Newcastle United steht laut britischen Medienberichten nun doch kurz vor dem Verkauf an ein Konsortium mit saudischer Beteiligung.
Die notwendige Zustimmung der Premier League für die Übernahme des Tabellen-19. wird demnach noch am 7. Oktober erwartet. Die Investorengruppe, die von der britischen Geschäftsfrau Amanda Staveley angeführt wird, hatte ihr Angebot ursprünglich in diesem Juli zurückgezogen.
Voraussetzung für die Zustimmung der Premier League ist, dass der Verein nach der Übernahme nicht unter der Kontrolle Saudi-Arabiens steht. Der öffentliche Investmentfonds Saudi-Arabiens soll zwar 80 Prozent am Konsortium halten und wäre somit Mehrheitseigner des Vereins. Zudem ist der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman, dem schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden, der einflussreichste Mann des Fonds. Wie der Sender BBC berichtete, soll der Fonds aber dennoch als «vom Staat getrennt» betrachtet werden, womit eine Übernahme aus Premier-League-Sicht zulässig wäre.
Zuvor hatte Saudi-Arabien im Streit mit dem katarischen Fernsehsender BeIN Sports eingelenkt. BeIN Sports, als Rechteinhaber für die Region ein mächtiger Partner der Premier League, hatte dem saudischen Kanal BeoutQ vorgeworfen, illegal internationale Sportveranstaltungen zu übertragen und das Programm des katarischen Senders zu stehlen. Bundesliga, FIFA und UEFA hielten die Vorwürfe aufgrund einer Studie für belegt. Gleichzeitig hatte Saudi-Arabien BeIN Sports eine Sendegenehmigung im Land verweigert. Ob die Beilegung des Streits für die Einigung über die Übernahme eine Rolle gespielt hat, ist unklar.
Für die Fans von Newcastle United sind die jüngsten Entwicklungen eine gute Nachricht. Laut einer Umfrage des Fanverbandes Newcastle United Supporters‘ Trusts befürworten 93 Prozent der Anhänger die Übernahme. Der bei den Fans unbeliebte Inhaber Mike Ashley will den Club schon länger loswerden.