Der Ruf kam eigentlich fast ein bisschen schüchtern. «Ich habe Seb gesagt: Lass ihn durch», berichtete Karim Adeyemi nach seinem erlösenden ersten Bundesliga-Treffer für Borussia Dortmund: «Ich war dann aber schon überrascht, dass er ihn wirklich durchgelassen hat. Denn ich habe es nicht sehr laut gesagt.» Seb, also Sébastien Haller, verstand es bei seinem ersten Startelf-Einsatz nach Hodenkrebs-Erkrankung dennoch.
Als Lautsprecher konnte Adeyemi zuletzt nicht auftreten. Eine Hinrunde ohne einen Treffer ist für einen 25 Millionen teuren Nationalspieler und WM-Teilnehmer, der in der offensiv ausgerichteten BVB-Mannschaft mit 14 Einsätzen Stammspieler ist, eine fast abenteuerlich schwache Ausbeute. Das 1:0 beim 2:0-Sieg zum Rückrunden-Auftakt bei Bayer Leverkusen in der 33. Minute sorgte nun für große Erleichterung.
«Neues Jahr, neues Glück», sagte der 21-Jährige, der sich im Training zuletzt herangekämpft hatte und dem auch Trainer Edin Terzic in der Woche vor dem Leverkusen-Spiel große Fortschritte in der Defensivarbeit und beim Spiel ohne Ball bescheinigt hatte. «Hoffentlich ist jetzt der Knoten geplatzt», sagte Adeyemi, grundsätzlich ein fröhlicher Typ mit Schalk im Nacken. Und ergänzte etwas leiser: «Es kann ja nur besser werden.»