DFB-Präsident Bernd Neuendorf sieht trotz seiner eigenen Zustimmung im FIFA-Council für die umstrittene Mega-WM in sechs Ländern im Jahr 2030 noch viel Klärungsbedarf.
«Fragen bleiben aus meiner Sicht zurecht beim Thema Nachhaltigkeit», sagte Neuendorf auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. «Wir müssen jetzt genau hinschauen, welche konkreten Vorschläge die potenziellen Ausrichter im Bewerbungsverfahren entwickeln, um diesem wichtigen Anliegen und dieser Herausforderung gerecht zu werden.»
Der 62-Jährige wies zudem darauf hin, dass die WM-Vergabe noch formal durch den FIFA-Kongress bestätigt werden müsse. Dennoch müssen alle Kandidaten vor der finalen Abstimmung auf dem FIFA-Kongress ein förmliches Bewerbungsverfahren durchlaufen und vor der endgültigen Vergabe zahlreiche Kriterien erfüllen.
«Ungewöhnliche Konstellation»
Den faktischen Zuschlag für Spanien, Portugal und Marokko für die WM in sieben Jahren und Uruguay, Argentinien und Paraguay als Ausrichter von drei Auftaktpartien bezeichnete der DFB-Chef als «ungewöhnliche Konstellation».
Er selbst stimmte als Mitglied des FIFA-Councils dennoch zu. «Für diese Lösung hatten sich aber alle Konföderationspräsidenten stark gemacht und bei den Mitgliedsverbänden um Zustimmung geworben. Letztlich fiel das Votum auch im Einklang mit den anderen europäischen Nationen einstimmig aus», erklärte Neuendorf die sportpolitische Entscheidung.
Keine Aussage traf Neuendorf zu der als Folge der WM-Vergabe 2030 sich anbahnenden Entscheidung für Saudi-Arabien als Gastgeber der folgenden WM. «Was die Vergabe der FIFA-Weltmeisterschaft 2034 betrifft, so sind in einem ersten Schritt die Mitglieder der Asiatischen (AFC) und Ozeanischen Konföderationen (OFC) eingeladen worden, Interessenbekundungen abzugeben. Es bleibt nun abzuwarten, welche Mitgliedsverbände aus dem AFC und dem OFC sich tatsächlich zur Ausrichtung der WM bereit erklären», sagte der DFB-Präsident.