Der Deutsche Fußball-Bund braucht laut Verbandspräsident Bernd Neuendorf auch finanziell dringend wieder sportliche Erfolge der Männer-Nationalmannschaft.
«Die Ausgaben übersteigen regelmäßig die Einnahmen auch aufgrund der sportlichen Misserfolge», sagte der 61-Jährige im ZDF-«Sportstudio». Neuendorf bekräftigte, dass im Verband «alle Bereiche» derzeit auf Einsparpotenzial geprüft würden.
«Fakt ist auch, es wird Projekte geben, die wir streichen müssen, es wird Kürzungen geben», sagte der DFB-Präsident, der seit knapp einem Jahr im Amt ist. «Wir sind nicht mehr die, die aus dem Füllhorn greifen können ohne Ende.» Das vermeintliche Image des DFB als «superreicher Verband, in dem alles geht, in dem Geld keine Rolle spielt», stimme nicht.
DFB-Akademie kostet
Der DFB verzeichnete im aktuellen Finanzbericht auch wegen nötiger Steuerrückstellungen ein Minus von 33,5 Millionen Euro. Ein hoher Kostenfaktor ist die neue DFB-Akademie in Frankfurt/Main. Weltmeister Argentinien hatte für den Titel bei der Endrunde Ende 2022 in Katar Prämien in Höhe von rund 40 Millionen Euro kassiert – der wie 2018 in Russland in der Gruppenphase ausgeschiedene DFB bekam knapp zehn Millionen Euro.
«Wir brauchen ganz klar Maßnahmen, um gegenzusteuern», sagte Neuendorf und betonte die Bedeutung der Erfolge bei internationalen Turnieren, speziell im Männerfußball, in dem mehr Geld als bei den Frauen ausgeschüttet wird. Der «Schwerpunkt» müsse darauf liegen, dass «wir sportlichen Erfolg zurückgewinnen», sagte Neuendorf. Der DFB hatte Ende Januar mitgeteilt, das in den einzelnen Abteilungen bis zum 30. Juni 2023 Maßnahmenpakete für ein ganzheitliches Konsolidierungskonzept aufgestellt werden sollen.