Die beiden neuen Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga sehen sich sofort unter Druck. «Es gibt keine Warmlaufphase», sagte am Donnerstag in Frankfurt Marc Lenz, der zu Beginn des Monats gemeinsam mit Steffen Merkel die Führung der DFL übernommen hat. «Es mangelt uns nicht an Aufgaben», sagte Merkel.
«Wir übernehmen unsere Positionen in bewegten Zeiten des deutschen Fußballs», betonte Lenz. «Es gibt definitiv Herausforderungen, denen wir uns als DFL und mit den 36 Bundesligavereinen stellen müssen.» Lösungen für die Herausforderungen habe man noch nicht. Er sagte: «An Tag vier ist klar, der Weg in eine positive Zukunft wird keine Two-Man-Show.»
Zuletzt hatten sich die Clubs über den möglichen Einstieg eines Finanzinvestors gestritten. Bei einer Abstimmung Ende Mai war die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit unter den 36 Profi-Clubs verfehlt worden. Es gehe nur mit einem «Schulterschluss», appellierte Merkel an die Profivereine.
TV-Rechte-Ausschreibung im Fokus
Strategische Priorität der nächsten 12 bis 18 Monate habe die Ausschreibung der TV-Rechte, sagte Merkel: «Das ist so wichtig, weil die Ergebnisse den Rahmen vorgeben für die Clubs.» Die Einnahmen aus der Inlandsvermarktung der Medienrechte liegen derzeit pro Saison bei rund 1,1 Milliarden Euro.
Im aktuellen Konzept gebe es keine neuen Anstoßzeiten, erklärte Merkel. Vorgesehen sei hingegen die Abschaffung der sogenannten Single-Buyer-Rule, wonach nicht ein Unternehmen alle Pay-TV-Rechte der Liga kaufen darf. Das Konzept liegt derzeit beim Bundeskartellamt, das es absegnen muss.
Merkel sagt zu Gerüchten, der Ligaverband sei sanierungsbedürftig: «Das hat mit der Realität der DFL nichts zu tun.» Es gebe keinen totalen Umbau, aber an personelle Verstärkungen sei gedacht. Lenz und Merkel waren kurzfristig befördert worden, weil Aufsichtsrat und Präsidium der DFL zuvor einige Absagen kassiert hatten. Axel Hellmann und Oliver Leki hatten zuvor die Aufgaben von Donata Hopfen übergangsweise übernommen und diese Tätigkeit am Freitag beendet.