Nationaltorhüterin Almuth Schult (30) hat den Deutschen Fußball-Bund kritisiert und dem Verband Intransparenz bei der Wahl des Präsidenten vorgeworfen.
«Niemand weiß offiziell, welche Delegierten dort hinkommen. Niemand weiß, wie sie bestimmt und gewählt werden. Und das beim größten Sport-Fachverband der Welt», sagte Schult im kicker-Podcasts «FE:male view on football»: «Das finde ich bedenklich. Selbst bei der Bundesversammlung, die den Bundespräsidenten wählt, weiß man das.»
Gemeinsam mit der Initiative «Fußball kann mehr» hatte die Schlussfrau des Bundesligisten vfL Wolfsburg versucht, eine Satzungsänderung beim DFB vorzuschlagen, die eine Doppelspitze ermöglicht hätte. Mit der Initiative habe sie «mit mehreren Landesverbänden, Regionalverbänden, dem DFB und DFL-Präsidium gesprochen – und niemand war der Meinung, dass eine Satzungsänderung gut ist», sagte Schult. «Es hieß: «Wir brauchen keine Doppelspitze».» Deshalb sei der Antrag nicht auf den DFB-Bundestag weitergereicht worden.
«Es ist verrückt: Man tut so nach außen, als ob man uns zuhört und dass es toll ist, was wir machen. Aber wenn man direkt mit Menschen spricht, kommt oft zurück: Ihr müsst erstmal 20 Jahre Verbandsarbeit machen, um zu verstehen, wie das geht und müsst euch erstmal das Recht verdienen, mitzuentscheiden», sagte Schult. «Es wird noch 100 Jahre dauern, bis Frauen eine Chance haben, eine Satzungsänderung beim DFB zu bewirken.»
Zwar sei ihr versichert worden, «dass zwei unserer Wünsche im Nachgang in einem Strukturausschuss diskutiert werden. Eine Umsetzung hält Schult aber angesichts ihrer bisherigen Erfahrungen für fraglich: «Ich bin davon wirklich enttäuscht.»